Maria ist 20 Jahre alt, studiert BWL in Wien und lebt seit einem Jahr in einer Wohngemeinschaft. Warum sie sich für eine 3er-WG entschieden hat und wie es sich anfühlt sich mit anderen eine Wohnung zu teilen, beschreibt sie in ihrem Bericht.
"In eine WG? Niemals!" Das war ich vor zwei Jahren. Heute lebe ich seit einem Jahr in einer WG und ich möchte es nicht mehr ändern. Gekommen ist alles so, weil ich schnell bemerkt habe, dass ich mir eine eigene Wohnung in Wien derzeit nicht leisten kann. Die Mieten sind schon sehr hoch. Also blieb die Wahl zwischen Studentenheim und WG. Ich habe mir einige Studentenheime angesehen, doch ein Einzelzimmer war teuer, und mir mit einer fremden Person ein Zimmer zu teilen, das wollte ich wirklich nicht.
Ich habe mich dann auf verschiedenen Plattformen nach WGs umgesehen und schnell gemerkt: So schlimm ist das gar nicht.
Mit ihnen kann ich alles besprechen, sie passen auf meine Sachen auf, wenn ich nicht da bin, und umgekehrt. Außerdem ist immer etwas los bei uns.
Das Tolle: Jeder hat sein eigenes Zimmer und ich kann meine Ruhe haben, wann immer ich sie gerade brauche. Wenn mir nach Gesprächen oder Feiern ist, brauch ich nur in unser Wohnzimmer zu gehen. An den meisten Abenden der Woche sind immer Freunde von uns zu Besuch. Aber wir stimmen uns dabei auch ab. Wenn jemand eine stressige Uni-Woche hat und viel lernen muss, wird natürlich nicht gefeiert. Da nehmen wir Rücksicht. Das ist vielleicht nicht in jeder WG so, aber bei uns klappt das ganz gut.
Markus und Laura wohnen schon seit drei Jahren in der Wohnung, sie sind auch ein bisschen älter als ich. Die Wohnung gehört der Familie von Markus, deshalb ist er auch der Hauptmieter, und ich habe einen normalen Mietvertrag für mein Zimmer. Aktuell zahle ich 370 Euro mit allem Drum und Dran für 21 Quadratmeter. Die Wohnung insgesamt hat 130 Quadratmeter- plus Terrasse. Es ist sicher nicht das billigste WG-Zimmer, aber dafür ist die Wohnung sehr schön und die Lage auch. Gleich in der Nähe vom Augarten in Wien, da bin ich schnell bei der Uni und in der Stadt.
Für wen ist eine WG geeignet?
Wenn man in eine WG zieht, sollte man schon kommunikativ sein und gerne Leute um sich haben. Ich habe mit beidem kein Problem. Wer gerne für sich ist, sollte es sich gut überlegen. Ein ganz großes Thema ist das Putzen. Das werde ich immer gefragt: Wie hältst du das aus? Bei uns klappt das gut. Wir haben einen Putzplan, an den sich jeder einmal mehr einmal weniger hält. Insgesamt ist es okay. Aber das ist sicher der Schwachpunkt in jeder WG. Das muss dann jeder für sich entscheiden, ob es stört oder nicht. Für immer möchte ich aber nicht in einer WG leben. Die ersten zwei oder drei Jahre sind okay. Da ich demnächst einen neuen Job beginne, bei dem ich mehr verdiene, werde ich mir bald eine eigene Wohnung suchen.