Wer teilt, bekommt am Ende mehr: Der Trend des „Co-Housing“, bei dem sich mehrere Personen zu einer Baugruppe zusammenschließen, wird immer beliebter. Besonders bei der Kreditfinanzierung kann das von Vorteil sein.
Teilen wird immer beliebter: das eigene Auto, die eigene Wohnung, das Fahrrad oder die Designer Handtasche. Wer den „mein-dein-unser“-Gedanken der Sharing Economy zelebriert, findet sicher auch Gefallen am neuen Immo-Trend „Co-Housing“ (auch Baugruppe genannt). Eine Gruppe von Menschen mit gleichen bis ähnlichen Wohnwünschen formiert sich zur Bauherrenschaft, kauft ein Grundstück und baut gemeinsam ein Wohnhaus.
Die Idee kommt aus Dänemark und ist etwa seit den 1970er Jahren auch als Kooperatives Wohnen in Europa zu finden. In Wien findet man derzeit Baugruppen innerhalb der großen Stadtentwicklungsprojekte Seestadt Aspern, Sonnwendviertel in Favoriten und Gaswerk Leopoldau. Weitere Projekte in Österreich, die gerade nach Mitstreitern suchen, sind etwa das KooWo in Eggersdorf bei Graz, B.R.O.T in Pressbaum und Brennnessel Hauskollektiv Innsbruck.
Auch wenn man sich eine Wohnung teilt, möchte man sein Zimmer so einrichten, wie man will. Deine Möbeleinkäufe kannst du künftig einfach mit der Studentenkreditkarte bezahlen, die beim kostenlosen GoGreen-Sudentenkonto der Bank Austria dabei ist.
Das Co-Housing-Modell ist dabei nicht nur finanziell attraktiv, sondern auch sozial: Es fördert den Kontakt und die Interaktion zwischen den Bewohner:innen. Durch das gemeinsame Bauen aber auch durch die gemeinsamen Nutzflächen entsteht ein Gefühl der Zugehörigkeit und Unterstützung. Manchmal wird Co-Housing als „Dorf in der Stadt“ bezeichnet. Es ist sicher eines der nachhaltigen Wohnkonzepte unserer Zeit.
Kreditfinanzierung: Co-Housing
Wer will nicht lieber kaufen statt mieten? Aktuell ist individuelles Wohnen im Eigentum besonders im urbanen Raum für sehr viele Menschen unbezahlbar geworden. Beim Co-Housing teilt man sich nicht nur Ressourcen bei der Planung, sondern auch bei der Finanzierung. Eine Kreditfinanzierung für Co-Housing Projekte kann aktuell besonders interessant sein.
Wer A sagt, muss auch B sagen
Bei aller Gemeinsamkeit ist aber auch wichtig zu überlegen, ob das Wohnkonzept den eigenen Bedürfnissen entspricht. Denn so groß der Vorteil einer gemeinsamen Baugruppe ist, so muss man auf jeden Fall viel Flexibilität, Kompromissfähigkeit und Teamgeist mitbringen. Schließlich baut man nicht alleine, sondern gemeinsam mit anderen – gleichberechtigten – Partner:innen. Hier stets zu bedenken: Die Diskussionspartner von heute sind die Nachbarn von morgen. Selbst bei Streit – gute Manieren sind Pflicht.
Damit die aufwändig geplante Traumwohnung ganz bald zum neuen Zuhause wird, sollten die Augen stets auf die Buchstaben der Gesetze zum erfolgreichen Co-Housing Bauen gerichtet bleiben.
Denn kurz gesagt, teilen macht Sinn. Das Co-Housing bzw. Baugruppen-Konzept ist gewisser Maßen das Eigentumsmodell 2.0. Wenn die Wünsche nach der Traumwohnung das realistische Budget bei weitem übersteigen, kann die Lösung die Beteiligung an einer Baugruppe sein.
Die Geschichte des Co-Housing
Co-Housing hat seine Wurzeln in Skandinavien. Genau gesagt in Dänemark. Dort entstanden in den 1970er Jahren die ersten Projekte, die eine Mischung aus privaten Wohnräumen und gemeinschaftlichen Einrichtungen anboten. Ziel war es, das nachbarschaftliche Zusammenleben zu fördern.
Der Begriff "Cohousing" wurde später in Nordamerika geprägt. Maßgeblich beteiligt an der Begriffsfindung sollen die Architekt:innen Kathryn McCamant und Charles Durrett gewesen sein, die das Konzept in den 80ern in die USA und nach Kanada brachten. 1988 veröffentlichten sie ein Buch mit dem Titel „Cohousing: A Contemporary Approach to Housing Ourselves“, das der Bewegung noch mehr Antrieb gab und die Idee auf der ganzen Welt beliebt machte.
In Europa sind insbesondere Skandinavien, die Niederlande und Belgien Vorreiter dieser Bewegung, wobei auch in anderen Teilen Europas zunehmend neue Cohousing-Siedlungen entstehen.