Wir haben den Finanzexperten Alexander Paletti gefragt, 5 beliebte Finanztrends auf TikTok zu analysieren. Von der 52-Wochen-Spar-Challenge zu Fond-Investment-Toks. Was funktioniert, was sinnvoll ist und was Sie besser machen können:
Die 52-Wochen-Spar-Challenge
1. Trend: Die 52-Wochen-Spar-Challenge, bei der jede Woche eine bestimmte Summe weggelegt wird. In der ersten Woche wird 1 Euro beiseite gelegt, in der 52. Woche 52 Euro. Das ergibt am Ende des Jahres 1.378 Euro. Das ist eine sinnvolle Methode, um innerhalb eines Jahres auf bestimmte Gegenstände, wie z. B. neue Schuhe oder ein neues Handy hinzusparen.
Statt der Sparbüchse und vor allem bei höheren Beträgen würde sich ein Dauerauftrag auf ein Sparkonto anbieten. Da ist das Geld sicherer und man kommt auch nicht so einfach in Versuchung, das Geld anderweitig auszugeben. Für längerfristiges Sparen sollte man eine Sparvariante wählen, mit der man der inflationsbedingten Geldentwertung entgegenwirkt.
Die Umschlagmethode
2. Trend: Die Umschlagmethode, bei dieser Methode wird am Monatsanfang für jeden anfallenden Kostenpunkt (z.B. Lebensmittel, Shopping, Freizeit, etc.) ein fixer Geldbetrag vom Konto abgehoben. Der Betrag wird durch vier geteilt und in den dafür vorgesehen Umschlag gesteckt. Jeder Umschlag enthält das Budget für eine Woche pro Monat.
Es macht immer Sinn, Geld für geplante Ausgaben wegzulegen. Damit hat man einen sehr guten Überblick, wie viel Geld am Ende des Monats z. B. für einen Urlaub übrig bleibt. Man sollte auch immer einen Puffer für nicht geplante Ausgaben ansparen, wenn beispielsweise mal das Handy kaputt wird.
Statt der TikTok-Umschlagmethode könnte man das Geld für kurzfristige Ausgaben auf ein oder mehrere Sparkonten legen. Wenn du es dann brauchst, kannst du es online schnell und einfach auf das Girokonto übertragen. Dort ist das Geld auf jeden Fall sicherer als zu Hause.
Natürlich hat man auf dem Konto dann wieder nur einen Gesamtbetrag. Diesen Betrag kann ich jedoch sehr gut mit teilweise kostenlosen Computerprogrammen oder Apps aufgliedern. Damit hat man auch unterwegs immer einen guten Überblick über die Ausgaben und kann auch einfach und papierlos Zahlungen hinzufügen oder entfernen.
Die 50-30-20 Methode
3. Trend: Die 50-30-20 Methode, die darin besteht, das monatliche Nettoeinkommen in drei Ausgabenkategorien aufzuteilen: 50 % für Grundbedürfnisse, 30 % für Wünsche und persönliche Bedürfnisse und 20 % für Ersparnisse.
Dabei handelt es sich um eine bewährte Regel, die natürlich Sinn macht. Im Grunde genommen sollte man darauf achten, dass die Fixkosten nicht höher als rund 50 % des monatlichen Einkommens sind, um noch Geld für Freizeit und fürs Sparen zu haben. Das Sparen gliedert sich wieder auf in kurz- (wie für einen Urlaub) und längerfristiges Sparen (wie die zukünftige Wohnung). In Abhängigkeit davon sollte man die jeweilige Sparform bzw. Veranlagung wählen.
Für langfristige Sparziele bieten sich beispielsweise Lebensversicherungen oder FondsSparen als gute Möglichkeit an. Zusätzlich sollte man sich immer einen Puffer für nicht geplante Ausgaben, wie eine neue Waschmaschine, aufbauen.
In einen Fond investieren
4. Trend: Die Investition in einen Fond ist im Vergleich zu einer Investition in eine einzelne Aktie die risikoärmere. Dafür sind jedoch auch die Gewinnerwartungen geringer.
Bei einer Investition in Wertpapiere gilt: Sich Zeit zu nehmen und sich mit dem Unternehmen, in das investiert wird, beschäftigen. Zum Beispiel: Wie haben sich die Unternehmen in den letzten Jahren entwickelt? Ansonsten sind Investmentfonds eine sehr gute Alternative. Dabei übernehmen Fondsmanagerinnen oder Fondsmanager diese Tätigkeiten und legen das Geld möglichst rentabel an.
Cash is trash
5. Trend: “Cash is trash” oder besser gesagt, Geld anlegen.
Vor allem bei längerfristigem Sparen sollte man darauf achten, dass zumindest der inflationsbedingten Geldentwertung entgegengewirkt wird oder besser, darüber hinaus noch einen Gewinn erzielt wird. Eines sollte man jedoch immer berücksichtigen: Je höher der Zinssatz bzw. der mögliche Gewinn, umso höher ist im Regelfall das Risiko.
Immer auf eine ausgeglichene Streuung achten. Dies bedeutet, dass das Geld nicht in eine einzelne Aktie investiert werden soll, sondern in mehrere Wertpapiere aus unterschiedlichen Bereichen. Eine weitere Möglichkeit ist die Investition in Investmentfonds. Dabei investiert die Fondsgesellschaft nicht in ein einzelnes Wertpapier, sondern gleich in viele.
Die TikTok-Trends sind also ein guter Anfang. Doch um kurz- und langfristig effizienter und vor allem gewinnbringend zu sparen, sollten Sie nicht nur auf die TikTok-Influencerinnen und Influencer hören.