Weiterhin nur schwache Konjunktur, aber hohe Inflation

BIP-Wachstum (real in %), 2023 -1,0, 2024 -1,0, 2025 0,1, 2026 1,1, Infaltion (VPI in %), 2023 7,8, 2024 2,9, 2025 2,9, 2026 2,1, Arbeitslosenquote (in %), 2023 6,4, 2024 7,0, 2025 7,5, 2026 7,5

  • Geringer BIP-Anstieg 2025 wird wahrscheinlicher
    Wir gehen weiterhin von einem Plus um 0,1 Prozent im Gesamtjahr 2025 aus, das nun nach unten besser abgesichert ist. Im ersten Halbjahr unterschritt das BIP den Vergleichswert des Vorjahres um 0,3 Prozent. Die anhaltende Verbesserung der Konjunkturstimmung lässt für die kommenden Monate leichten Rückenwind für die heimische Wirtschaft erwarten. Weiterhin wird die Inlandsnachfrage die unterstützende Kraft sein, während belastet durch die zollpolitischen Maßnahmen der USA die Exportwirtschaft die Wirtschaftsentwicklung dämpfen dürfte. Unter den günstigeren Rahmenbedingungen für die Inlandsnachfrage erwarten wir für 2026 weiterhin ein Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent.
  • Arbeitslosenquote dürfte 2026 leicht sinken
    Im August lag die saisonbereinigte Arbeitslosenquote bei 7,5 Prozent. Die Arbeitslosigkeit in Österreich wird belastet von der Entwicklung in der heimischen exportorientierten Industrie noch etwas ansteigen. Wir gehen von einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 7,5 Prozent für 2025 aus. Die Verschlechterung der Lage am heimischen Arbeitsmarkt verlangsamt sich jedoch und unterstützt durch demografische Effekte gehen wir für 2026 trotz des nur moderaten Wirtschaftswachstums von einem leichten Rückgang der Arbeitslosenquote auf 7,4 Prozent aus.
  • Budgetdefizit wird auch 2025 über 4 Prozent des BIP betragen
    Nach Berechnung der Statistik Austria betrug das gesamtwirtschaftliche Haushaltsdefizit 2024 4,7 Prozent des BIP. Um das Budgetdefizit 2025 zu senken, wurde ein Sparpaket im Umfang von 6,4 Mrd. Euro bzw. 1,3 Prozent des BIP für 2025 geschnürt. Allerdings wird der Umfang dieses Maßnahmenpakets angesichts der schwachen Konjunktur und der schlechten Vorgaben aus 2024 nur eine geringe Reduktion ermöglichen. Entsprechend dem offiziellen Budgetvoranschlag gehen wir mittlerweile von einem Budgetdefizit von 4,5 Prozent des BIP für 2025 aus.
  • Leichter Inflationsrückgang in 2. Jahreshälfte
    Die Teuerung betrug in den ersten acht Monaten 2025 durchschnittlich 3,3 Prozent. Neben den Wegfall der Strompreisbremse zu Jahresbeginn verursachten die hohe Dynamik der Dienstleistungspreise und der Nahrungsmittelpreise den Anstieg. Für die kommenden Monaten gehen wir von einer schrittweisen Verlangsamung der Inflation aus. Aufgrund des bisher überraschend starken Anstiegs sowie eines voraussichtlich nur sehr verhaltenen Rückgangs in den kommenden Monaten gebremst unter anderem durch Gebührenerhöhungen haben wir unsere Inflationsprognose für 2025 auf 3,5 Prozent angepasst. Für 2026 erwarten wir nur noch einen Rückgang auf 2,4 Prozent.
  • Ende des Zinssenkungszyklus im Euroraum?
    Die Inflation im Euroraum bewegt sich um den Zielwert von 2 Prozent, das Lohnwachstum schwächt sich ab und die Konjunktur hat die Belastung durch die US-Zölle bisher sogar besser als erwartet überstanden. Wir gehen daher davon aus, dass die EZB vorerst keine weiteren Zinssenkungen vornehmen wird. Der Einlagenzinssatz sollte bis Ende 2026 bei 2 Prozent liegen.

Österreich Aktuell (PDF)

Stand: September 2025.

Über Österreich Aktuell

Die Publikation „Österreich Aktuell“ beinhaltet aktuelle Prognosen für die österreichische Wirtschaft und für die wichtigsten Indikatoren die letztverfügbaren Daten, zum Teil auch in Grafiken. Die wichtigsten Indikatoren werden auch laufend kommentiert und ihre Auswirkung auf die Prognose der österreichischen Konjunktur analysiert.

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