Bundesländer Aktuell:
Arbeitsmarkt: Weiterhin keine Entlastung in den Bundesländern in Sicht

Im Burgenland sank die Beschäftigung von Jänner bis September um 0,1 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode (Ö: +0,1 Prozent). Die unbereinigte Arbeitslosenquote im September betrug 5,9 Prozent, das ist ein Anstieg von 0,4 Prozentpunkten gegenüber September 2023. Die burgenländische Sachgüterindustrie reduzierte von Jänner bis Juni ihre abgesetzte Produktion um 4,3 Prozent im Vergleich zu einem Rückgang von 5,3 Prozent in Österreich. In der gleichen Periode gab es ein Produktionsminus von 13,5 Prozent in der Bauwirtschaft. Österreichweit ist es ein Minus von 4,9 Prozent. Im burgenländischen Tourismus stiegen die Übernachtungen von Jänner bis August um 5,9 Prozent gegenüber der gleichen Periode 2023 (Ö: 1,7 Prozent).

In Kärnten ging die Beschäftigung in den ersten 3 Quartalen um 0,3 Prozent zurück. Die Arbeitslosenquote im September lag bei 6,1 Prozent, das ist ein Anstieg von 0,4 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahresmonat. Die abgesetzte Produktion in der Industrie sank in den ersten 6 Monaten 2024 um 7,6 Prozent. Die Bauwirtschaft verzeichnete ein Produktionsminus von 7,7 Prozent. Im Tourismus blieben von Jänner bis August die Nächtigungen gegenüber der Vorjahresperiode unverändert.

In den ersten 9 Monaten 2024 ging in Niederösterreich die Beschäftigung um 0,3 Prozent zurück. Die unbereinigte Arbeitslosenquote betrug im September 5,8 Prozent, das ist ein Anstieg von 0,4 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahresmonat. Die abgesetzte Produktion in der Industrie sank bis Juni um 7,3 Prozent. In der Bauwirtschaft gab es ein Produktionsminus von 4,3 Prozent. Im Tourismus stiegen die Nächtigungen von Jänner bis August um 0,9 Prozent.

In Oberösterreich fiel die Beschäftigung von Jänner bis September um 0,7 Prozent. Die unbereinigte Arbeitslosenquote im September betrug 4,6 Prozent verglichen mit 3,9 Prozent im Vorjahresmonat. Die abgesetzte Produktion in der Industrie sank im ersten Halbjahr um 8,7 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. In der Bauwirtschaft gab es ebenfalls ein Minus von 5,4 Prozent. Die oberösterreichische Tourismuswirtschaft erzielte von Jänner bis August ein Nächtigungsplus von 3,1 Prozent.

Salzburg verzeichnete in den ersten 3 Quartalen 2024 einen Anstieg bei der Beschäftigung um 0,7 Prozent. Die unbereinigte Arbeitslosenquote im September betrug 3,8 Prozent, das ist ein Anstieg von 0,5 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahresmonat. Die abgesetzte Produktion in der Industrie fiel in den ersten 6 Monaten um 0,3 Prozent. In der Bauwirtschaft erhöhte sich die Produktion um 0,2 Prozent. Bei den Nächtigungen in den Salzburger Unterkünften gab es von Jänner bis August ein Minus von 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

In der Steiermark ging von Jänner bis September die Beschäftigung um 0,3 Prozent zurück. Die unbereinigte Arbeitslosenquote betrug im September 5,5 Prozent, das ist ein Anstieg von 0,7 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Industrie verzeichnete im ersten Halbjahr einen Rückgang der abgesetzten Produktion von 3,6 Prozent und die Produktion der steirischen Bauwirtschaft fiel um 4,4 Prozent. Im Tourismus gab es von Jänner bis August ein Nächtigungsplus von 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

In Tirol erhöhte sich die Beschäftigung in den ersten 9 Monaten um 0,7 Prozent. Die unbereinigte Arbeitslosenquote betrug im September 3,7 Prozent, das ist ein Anstieg von 0,4 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahresmonat. Die abgesetzte Produktion in der Industrie fiel von Jänner bis Juni um 0,2 Prozent. Die Tiroler Bauwirtschaft verzeichnete ein Produktionsminus von 4,0 Prozent. Bei den Nächtigungen gab es von Jänner bis August einen Anstieg von 0,7 Prozent gegenüber 2023.

Die Beschäftigung in Vorarlberg sank in den ersten 3 Quartalen leicht um 0,1 Prozent. Die unbereinigte Arbeitslosenquote betrug im September 5,6 Prozent verglichen mit 5,1 Prozent im Vorjahresmonat. Die Industrie verzeichnete in den ersten 6 Monaten einen Rückgang der abgesetzten Produktion von 4,3 Prozent. Die Bauwirtschaft wies im gleichen Zeitraum ein Produktionsminus von 5,4 Prozent auf. Im Tourismus gab es von Jänner bis August einen Anstieg bei den Nächtigungen von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

In Wien erhöhte sich die Beschäftigung von Jänner bis September um 0,9 Prozent. Die unbereinigte Arbeitslosenquote lag im September bei 11,1 Prozent, das ist ein Anstieg von 0,7 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahresmonat. Bis Juni fiel die abgesetzte Produktion in der Industrie um 0,2 Prozent. Die Produktion in der Bauwirtschaft reduzierte sich um 5,4 Prozent. Im Wiener Tourismus stiegen von Jänner bis August die Übernachtungen um 9,9 Prozent verglichen mit der Vorjahresperiode.

Bundesländer Aktuell (PDF)

Stand: Oktober 2024


Über Bundesländer Aktuell

Diese Reihe bietet einen monatlich erscheinenden Überblick über die aktuellen wirtschaftlichen Trends in den österreichischen Bundesländern. In einem Bundesländervergleich sowie einzeln für jedes Bundesland werden die jüngsten Tendenzen auf dem Arbeitsmarkt, in der Sachgüterindustrie, der Bauwirtschaft und dem Tourismus abgebildet und kurz kommentiert.

 


Bundesländer Überblick:
Bundesländeranalyse 2023 und 2024

  • 2023 mit schwacher Wirtschaftsleistung in allen Bundesländern
    Nach einem beeindruckenden Wirtschaftswachstum in allen Bundesländern im Jahr 2022, kam es 2023 zu einer deutlichen Abkühlung der Konjunktur in den Regionen. Bundesweit ging die reale Wirtschaftsleistung 2023 um 0,8 Prozent zurück. Besonders die industrieorientierten Bundesländer waren vom schwierigen Konjunkturumfeld benachteiligt. Die Sachgüterindustrie und der Bausektor  verzeichneten ein reales Minus bei der Wertschöpfung in Folge der schwachen Nachfrage, unter anderem aufgrund der stark gestiegenen Zinsen und der globalen Krisen. Im Gegenwind der schwachen Industriekonjunktur trübte sich auch die Wirtschaftslage in der Transportwirtschaft und in einigen wirtschaftsnahen Dienstleistungen ein. Der Handel war im Vorjahr wiederum von der schwachen Konsumlaune betroffen, die in erster Linie unter der hohen Teuerung zu leiden hatte. Dennoch gab auch positive Impulse für die Wirtschaft in den Regionen, die vor allem aus dem Tourismus, dem IT-Bereich und dem öffentlichen Sektor kamen. So stiegen die Nächtigungen im Gesamtjahr 2023 um 10,4 Prozent auf über 151 Millionen.
    Abhängig von der Branchenzusammensetzung des Regionalprodukts und von der Performance einzelner regionaler Leitbetriebe entwickelten sich die Bundesländer im Vorjahr unterschiedlich. Die Bundesländer mit einem hohen Anteil des öffentlichen Sektors und des Tourismus an der regionalen Wirtschaftsleistung waren gegenüber den industrieorientierten Regionen generell im Vorteil. 2023 verzeichneten die Bundeshauptstadt Wien und das Burgenland, deren regionale Wirtschaft einen hohen Anteil des öffentlichen Sektors aufweisen, das stärkste Wachstum aller Bundesländer. Wien mit einem Plus von 0,3 Prozent und das Burgenland mit plus 0,1 Prozent waren die einzigen Bundesländer mit einem Wachstum im positiven Bereich. Die westlichen Regionen Salzburg (minus 0,2 Prozent) und Tirol  minus 0,4 Prozent) folgten auf den Plätzen drei und vier, wobei ihr hoher Tourismusanteil einen stärkeren Rückgang des Wachstums verhinderte. Kärnten lag mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von 0,7 Prozent im Bereich des bundesweiten Durchschnitts von Minus 0,8 Prozent. Deutlich schlechter schnitten die industrieorientierten Bundesländer ab: Oberösterreich verzeichnete ein Minus von 1,2 Prozent, Niederösterreich von minus 1,5 Prozent, die Steiermark von minus 1,6 Prozent und mit großem Abstand folgte Vorarlberg mit einem kräftigen Rückgang von 2,6 Prozent.
  • 2023 nur leichter Anstieg der Arbeitslosenquoten in den meisten Bundesländern
    Trotz der allgemein schwachen Konjunkturlage stieg die Arbeitslosenquote in Österreich im Vorjahr im Jahresvergleich nur leicht von 6,3 Prozent auf 6,4 Prozent an. In vielen Bundesländern blieb 2023 die Arbeitslosenquote im Bereich langjähriger Tiefstwerte. Den stärksten Anstieg der Quoten mit bis zu 0,3 Prozentpunkten gab es in den Industrieländern Steiermark, Oberösterreich und Vorarlberg. Trotz der eingetrübten Konjunktur gab es in Tirol sogar einen leichten Rückgang. Wie 2022 verzeichnete auch im Vorjahr das Salzburger Land mit 3,8 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote. Die Region mit der höchsten Arbeitslosigkeit blieb Wien mit einer Quote von 10,6 Prozent im Jahresschnitt 2023.

Infografik

Bundesländer Überblick (PDF)

Stand: Mai 2024


Über Bundesländer Überblick

"Bundesländer Überblick" analysiert die wirtschaftlichen Trends in den einzelnen Bundesländern im abgelaufenen Jahr und bietet einen Ausblick auf die im laufenden Jahr zu erwartende Entwicklung. Neben einer vergleichenden Betrachtung der regionalen Wirtschaften wird die Entwicklung ausgewählter Wirtschaftszweige und wichtiger Branchen kommentiert. Zudem erfolgt eine Einschätzung der wirtschaftlichen Aussichten für jedes einzelne Bundesland.

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