UniCredit Bank Austria Finanzmonitor 2025:
Veranlagung in Wertpapiere in der Mitte der Gesellschaft angekommen – junge Generation setzt vermehrt auf Wertpapiere
- Das Interesse an Wertpapieren ist im Vergleich zum Vorjahr mit insgesamt 42 Prozent (2024: 35 Prozent) sprunghaft angestiegen, 37 Prozent der befragten Bankkund:innen besitzen tatsächlich Wertpapiere (2024: 28 Prozent), besonders beliebt ist das Wertpapier-Sparen
- Realer Vermögensverlust konnte durch Wertpapierveranlagungen in den letzten Jahren vermieden werden
- Gerade für Frauen ist die Zukunftsvorsorge besonders wichtig, um einen „Pension Gap“ zu vermeiden. Zwar steigt auch bei Frauen das Interesse an Wertpapieren, sie sind aber deutlich risikoaverser als Männer
- Sparen ist mit 72 Prozent (Interesse lediglich 53 Prozent) weiterhin die beliebteste Anlageform
- Befragte haben 2025 wieder mehr zum Sparen zur Verfügung, monatlicher Sparbetrag stieg auf 250 Euro pro Monat im Durchschnitt (2024: 200 Euro)
Der UniCredit Bank Austria Finanzmonitor ist eine repräsentative Studie durchgeführt von Marketagent.com unter 605 Interviewten (Bankkund:innen im Alter zwischen 14 und 69 Jahren) zum Anlageverhalten der Österreicher:innen. Während Sparen nach wie vor die beliebteste Anlageform der Österreicher:innen ist, hat die Veranlagung in Wertpapiere stark aufgeholt. Vor allem bei den Jungen. Das Interesse an Wertpapieren ist jedoch bei Männern deutlich höher als bei Frauen, da Frauen weiterhin deutlich risikoaverser sind. „Unser Finanzmonitor 2025 zeigt, dass Wertpapiere in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind“, so Ivan Vlaho, Vorstandsvorsitzender der UniCredit Bank Austria.
Während Inflationssorgen präsent bleiben, wird trotzdem mehr angelegt. Auch der durchschnittliche monatliche Sparbetrag stieg 2025 auf 250 Euro im Monat (2024: 200 Euro). Gespart wird für Notfälle, für größere Anschaffungen oder Ausgaben und die Altersvorsorge, aber auch das Interesse an Immobilien kehrt zurück.
„Die private Zukunftsvorsorge ist ein wesentlicher Eckpfeiler, um den eigenen Wohlstand auch im Alter abzusichern“, so Ivan Vlaho. „Investments in Wertpapiere können damit eine Win-win-Strategie darstellen: Anleger:innen haben die Chance, trotz überschaubarer Risiken, langfristige Renditen zu erzielen, während gleichzeitig die Wirtschaft gestärkt wird. Langfristige Investments in Wertpapiere können einen wesentlichen Beitrag zur Vorsorge und zum Erhalt des realen Werts von Geldvermögen leisten, das sonst durch die hohe Inflation zum Schrumpfen verdammt ist. Besonders junge Menschen haben das bereits erkannt und nutzen Wertpapier-Sparen immer häufiger als wichtige Säule ihrer Zukunftsvorsorge.“
Sprung bei der Veranlagung in Wertpapiere
Sparen bleibt auch 2025 die mit Abstand beliebteste Anlageform der Österreicher:innen: 72 Prozent nutzen das klassische Sparen (2024: 69 Prozent), jedoch nur 52 Prozent erachten es auch als interessant (Vorjahr: 53 Prozent). Damit ist die Sparneigung weiterhin stabil auf hohem Niveau. Gleichzeitig zeichnet sich jedoch ein bemerkenswerter Trend ab: Das Interesse an Wertpapieren hat deutlich zugenommen. 42 Prozent der Befragten nennen Wertpapiere als attraktive Anlageform – nach 35 Prozent im Vorjahr ein sprunghafter Anstieg – und 37 Prozent der Befragten sind auch aktiv in Wertpapieren investiert (2024: 28 Prozent).
Besonders auffällig ist die Entwicklung bei den Jüngeren: Unter 30-Jährige greifen immer häufiger zu Wertpapieren. Bereits 41 Prozent dieser Altersgruppe besitzen heute Wertpapiere. Im Vorjahr waren es 34 Prozent, 2023 sogar lediglich 28 Prozent, ein deutlicher Zuwachs innerhalb weniger Jahre. Besonders beliebt ist dabei das Wertpapier-Sparen: Drei von vier jungen Anleger:innen (75 Prozent) nutzen es bereits regelmäßig, weitere 19 Prozent geben an, in Zukunft damit beginnen zu wollen. Diese Generation setzt damit stärker auf langfristige Veranlagungen und diversifizierte Vorsorgestrategien.
Langfristige Perspektive statt „Zocker“-Mentalität
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass sich das Anlageverhalten in Österreich insgesamt in die richtige Richtung entwickelt. Wertpapiere sind längst in der Breite angekommen und werden kaum mehr als spekulative Instrumente gesehen, um zu „zocken“ und kurzfristige Gewinne zu lukrieren, sondern zunehmend als solide Form des dauerhaften Vermögensaufbaus. Die Anleger:innen orientieren sich dabei an einer langfristigen Strategie: Während Motive wie kurzfristige hohe Erträge seit 2018 kontinuierlich an Bedeutung verlieren, steigen Beweggründe wie langfristiger Vermögenserhalt oder als Altersvorsorge kontinuierlich an. Damit wird klar: Die Österreicher:innen sehen Wertpapiere zunehmend als unverzichtbaren Pfeiler für die eigene Zukunftsvorsorge.
Frauen nutzen Wertpapiere wesentlich weniger als Männer
Ein genauerer Blick zeigt allerdings Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Während knapp die Hälfte der Männer (49 Prozent) angibt, Wertpapiere gezielt für die eigene Zukunftsvorsorge einzusetzen, ist dies bei den Frauen mit nur 24 Prozent deutlich seltener der Fall. Diese Diskrepanz ist auch in der jungen Generation zu erkennen: Unter 30 Jahren investieren bereits 53 Prozent der Männer in Wertpapiere, bei den Frauen liegt der Anteil bei lediglich 28 Prozent, obwohl sich immerhin 40 Prozent der jungen Frauen dafür interessieren. Hier zeigt sich, dass das Potenzial zwar vorhanden ist, Frauen in der Wahl der Produkte jedoch deutlich sicherheitsorientierter und risikoaverser sind – die drei Top-Produkte bei Frauen sind Sparen (71 Prozent), Lebensversicherungen (29 Prozent) und Bausparen (27 Prozent).
Veranlagung in Wertpapiere bringt Vorteile für Sparer und die Wirtschaft
Die hohe Inflation der letzten Jahre war für die Vermögen der Haushalte in Österreich eine Herausforderung. Auch 2024 konnten Österreichs Haushalte im Durchschnitt mit den Erträgen und Wertzuwächsen ihres Geldvermögens real keinen Ertrag erzielen. Für die letzten zehn Jahren war jährlich sogar ein Verlust von rund 2 Prozent pro Jahr zu verzeichnen. Grund dafür ist und war der hohe Anteil von Einlagen auf Konten und Spareinlagen, die im Durchschnitt 2024 einen realen Verlust nach KESt von 2 Prozent erbrachten, im Durchschnitt der letzten zehn Jahre sogar von 3 Prozent pro Jahr.
Eine Veranlagung in Wertpapiere erbrachte im Durchschnitt einen realen Gewinn von 2,5 Prozent nach KESt 2024 und im Durchschnitt der letzten zehn Jahre konnte, trotz der hohen Inflation von über 30 Prozent, das reale Vermögen erhalten werden. Langfristig konnte durch Veranlagung in Wertpapiere der reale Wert des Vermögens trotz des Inflationsschocks der letzten Jahre und der schwierigen Marktentwicklung erhalten werden. Dies ist auch in Zukunft zu erwarten, bei ausschließlicher Veranlagung in Spareinlagen wird dies, trotz heute höherer Zinsen als vor 2022, auch in den nächsten Jahren nicht gelingen.
Aber nicht nur für die Sparer kann die Veranlagung in Wertpapiere, trotz gewisser Risiken, Vorteile bringen. Gerade in unsicheren Zeiten mit großen wirtschaftlichen Herausforderungen ist für die gesamte Wirtschaft die Veranlagung in Wertpapiere wichtig. „Die Stärkung des Kapitalmarktes ist gerade in einer schwierigen konjunkturellen Situation wichtig für die Wirtschaft. Investments in Wertpapiere tragen auch wesentlich dazu bei, dass die Ersparnisse der Wirtschaft zugutekommen“, so Vlaho weiter.
Pensionsvorsorge besonders für Frauen wichtig
Die Herausforderung, den Erhalt des Vermögens langfristig für die Zukunftsvorsorge sicherzustellen, betrifft Frauen in besonderem Maße. Denn sie sind nicht nur bei der Veranlagung in Wertpapiere noch zurückhaltender, sondern auch stärker vom sogenannten „Pension Gap“ betroffen. Die durchschnittliche Alterspension von Frauen liegt weit unter jenen der Männer. 2023 lag die durchschnittliche Brutto-Pension bei 1.409 Euro für Frauen und bei 2.374 Euro bei Männern, das ist eine geschlechtsspezifische Pensionslücke von 40,7 Prozent. Der Aufbau einer renditeorientierten Zukunftsvorsorge wird damit für Frauen zu einem entscheidenden Hebel, um ihre finanzielle Unabhängigkeit im Alter abzusichern.
Interesse an nachhaltiger Veranlagung bleibt stabil
Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt bei der Geldanlage eine wichtige Rolle – insbesondere für Frauen. Während das allgemeine Interesse an nachhaltigen Veranlagungen in den vergangenen Jahren stabil geblieben ist, zeigt sich bei Wertpapierbesitzerinnen ein klarer Trend: 76 Prozent der Frauen mit Wertpapieren interessieren sich für nachhaltige Investments, bei den Männern sind es nur 63 Prozent. Generell gilt, auch bei Veranlagung mit Nachhaltigkeitsfokus bleibt die Renditeerwartung das wichtigste Motiv.
Mehr Menschen können mehr auf die Seite legen
Die Sorge um die Inflation bleibt auch 2025 auf hohem Niveau: 79 Prozent der Befragten machen sich weiterhin große oder sehr große Sorgen um die Teuerung (2024: 78 Prozent). Dennoch können heuer mehr Menschen Geld beiseitelegen: 39 Prozent geben an, mehr zu sparen als im Vorjahr (2024: 31 Prozent), während 32 Prozent weniger sparen (2024: 36 Prozent). Der durchschnittliche monatliche Sparbetrag ist dabei um ein Viertel gestiegen und liegt aktuell bei 250 Euro (Median). Als wichtigste Motive fürs Sparen nennen die Österreicher:innen nach wie vor die Absicherung für Notfälle, die Möglichkeit, sich in der Zukunft etwas leisten zu können und die Altersvorsorge.
Auch das Interesse an Immobilien kehrt wieder zurück. 30 Prozent der Befragten nennen 2025 den Kauf einer Immobilie als interessante Anlageform, nach 26 Prozent im Vorjahr. Der Zeitpunkt für einen Immobilienkauf wird zunehmend positiver eingeschätzt, auch die Finanzierungsmöglichkeiten werden wieder besser bewertet. Größtes Hindernis bleibt jedoch weiterhin das fehlende Eigenkapital, das als Hauptgrund genannt wird, warum ein Kauf derzeit nicht möglich ist (73 Prozent der Befragten). Rund zwei Drittel der Befragten wollen nach wie vor eine Immobilie kaufen, um selbst darin zu wohnen.
Beratung durch Künstliche Intelligenz
Weiterhin stimmen nur 10 Prozent voll zu, dass sie offen für Veranlagungsberatung durch Künstliche Intelligenz (KI) sind, 37 Prozent sind immerhin aufgeschlossen, damit haben insgesamt 47 Prozent keine Berührungsängste, jedoch ist die Mehrheit (53 Prozent) von dieser Option noch nicht überzeugt. Bei der jungen Generation unter 30 Jahren liegt die Zahl der für KI-Beratung Aufgeschlossenen immerhin schon bei 74 Prozent.
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