Am 26. Mai ist Tag der Lebensmittelrettung.
Der Tag der Lebensmittelrettung widmet sich heuer einem Thema, das angesichts unseres Klimawandels von Jahr zu Jahr bedeutender wird: dem Fleischkonsum. Lebensmittelverschwendung ist ein globales Problem, das erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und die Wirtschaft hat. Laut der WWF-Studie "Driven to Waste" gehen etwa 40 Prozent aller weltweit produzierten Lebensmittel entlang der gesamten Wertschöpfungskette verloren.
Das bedeutet: Alle Lebensmittel, die von Jahresbeginn bis zum 26. Mai produziert werden, werden nie konsumiert.

In Österreich werden über eine Million Tonnen Lebensmittel pro Jahr entsorgt
Diese Verschwendung verursacht nicht nur immense Ressourcenverluste, sondern trägt auch erheblich zur Klimakrise bei. Allein in Österreich werden pro Jahr über eine Million Tonnen essbarer Lebensmittel entsorgt. Davon macht Fleisch einen besonders problematischen Anteil aus. Denn obwohl die Fleischabfälle mengenmäßig unter jenen von Brot oder Gemüse liegen, ist ihr Umweltschaden am größten.
Denn in der Fleischproduktion stecken deutlich mehr Ressourcen als in pflanzlichen Lebensmitteln: Tiere benötigen Futter, Boden und viel Energie. Hinter jedem weggeworfenen Stück Fleisch stecken somit enorme Ressourcen, die einen wesentlichen Beitrag zur Klimakrise leisten. Laut WWF machen die entsorgten Lebensmittel weltweit immerhin 10 Prozent der Treibhausgas-Emissionen aus.

Futtermittel brauchen viele Ressourcen
Allein in Südamerika werden für den Anbau von Soja-Futtermitteln regelmäßig artenreiche Wälder und Savannen abgebrannt. Schon dadurch werden klimaschädliche Treibhausgase freigesetzt. Auch Menschen und Tiere verlieren ihren Lebensraum. Das alles für Schnitzel, Würste und Co., die dann bei uns in viel zu großen Mengen im Müll landen. In Summe entstehen in Österreich jedes Jahr über 130 kg Lebensmittelabfälle pro Person.
So viel Fleisch verschwenden wir
Nicht nur in den Haushalten, sondern entlang der gesamten Lebensmittelkette kommt es zu Lebensmittelverschwendung. Angefangen von Fehlern in der Produktion, über Reste beim Schulbuffet bis zu Überschüssen im Supermarkt. Besonders kritisch: Geschnittenes Fleisch, vor allem Faschiertes. Es bietet Bakterien perfekte Bedingungen und muss daher schnell verarbeitet werden. Faschiertes etwa, das nicht verkauft wird, muss sofort entsorgt werden. In der „Außer-Haus-Verpflegung“ entstehen somit etwa 175.000 Tonnen Lebensmittelabfälle pro Jahr.

Maßnahmen zur Reduktion
- Fleischkauf planen: Kaufen Sie nur so viel Fleisch, wie Sie in den nächsten Tagen benötigen. Kleinere Portionen sind oft die bessere Wahl.
- Richtige Lagerung im Kühlschrank: Lagern Sie Fleisch direkt über der Gemüselade, weil der Kühlschrank dort am kältesten ist.
- Einfrieren: Überschüssiges Fleisch sollte sofort eingefroren werden. Große Stücke vorher portionieren und nach dem Auftauen sofort verkochen.
- Auf Verbrauchsdatum achten: Produkte wie Faschiertes oder frischer Fisch dürfen nach überschreiten des Ablaufdatum nicht mehr gegessen und verarbeitet werden. Deshalb: Lieber vorher einfrieren, bevor Sie es entsorgen müssen.
- Resteverwertung: Wenn zu viel auf dem Teller landet, auch im Restaurant, lieber einpacken statt wegwerfen!
- Auf pflanzliche Alternativen setzen: Tofu, Bohnen & Linsen sind im Vergleich zu Frischfleisch lange haltbar und bieten mittlerweile gute Alternativen. Sie sind eiweißreich, klimafreundlich und lassen sich mit vielen abwechslungsreichen Rezepten verarbeiten.
Mehr Details dazu finden Sie auf https://www.wwf.de/aktiv-werden/tipps-fuer-den-alltag/tipps-fuer-ernaehrung-und-einkauf/tipps-gegen-verschwendung.
Wer Lebensmittel-Verschwendung vermeidet und seinen Fleischverbrauch reduziert, leistet einen großen Beitrag zum Umweltschutz. Dazu können auch Unternehmen beitragen.
Was können Unternehmen beitragen?
Egal ob Bäckereien, Lebensmittelhändler, die Gastronomie oder Gemeinschaftsverpflegung: Es gibt bereits gute Alternativen, mit denen sich hilfreiche Maßnahmen setzen lassen, um die Verschwendung so weit wie möglich zu reduzieren. Wie Dominik Heizmann, Programm Manager Nachhaltige Ernährung beim WWF Österreich, betont: "Fleisch darf nicht im Müll landen! Damit weniger Lebensmittel verschwendet werden, braucht es mehr Engagement von uns allen.“