Eingereicht von: B3 Netzwerk gGmbH
Projektstart: 07.11.2022
Kategorie: Kinder/Jugendliche, Frauenförderung
Social-Media: https://www.b3-netzwerk.at/kaernten/angebot/
Junge Frauen haben oft durch gesellschaftliche Strukturen oder ihre ganz individuellen Biographien wenig Zugang zu ihrem eigenen Körper, ihren eigenen Bedürfnissen und zur Formulierung ihrer eigenen (körperlichen) Grenzen. Körperbildstörungen sind in unserer mitteleuropäischen Gesellschaft im Vormarsch, besonders betroffen davon sind junge Frauen. So liest man etwa im letzten Jugendbericht des Bundeskanzleramts von 2016 „Jede 10. junge Frau ist untergewichtig“. Durch das Projekt „Golden Pussy Club“, das im November starten soll, soll einer Gruppe von jungen erwachsenen Frauen und jugendlichen Frauen aus den Betreuten Wohnformen von B3-Netzwerk ihre eigene faszinierende tiefgreifende Physiologie, fernab der klassischen Darstellung des Biologieunterrichts und der Werbung nähergebracht werden. Eine wertschätzende Körperwahrnehmung und ein Erkennen der Genialität des weiblichen Körpers und Daseins sowie ein Gespür für die eigenen Bedürfnisse können entstehen und werden in der Frauengruppe erfahr- und kommunizierbar.
Durch die tägliche Arbeit mit der angesprochenen Projektzielgruppe ist es auffallend, dass junge Frauen zunehmend belastet sind. Kaum eine Jugendliche ist nicht von Essstörungen, selbstverletzendem Verhalten und/oder einem verzerrten Selbstbild betroffen – inklusive aller Folgeerscheinungen im weiteren Lebenslauf. Die Pandemie hat zudem die soziale Distanzierung vergrößert und gleichzeitig die Kompetenzen im Umgang mit der eigenen Körperlichkeit und der Körperlichkeit Anderer verringert. Die jungen Frauen sollen mehr Wissen über ihren Körper bekommen und in Folge mit ihrem eigenen Körper besser umgehen können. Zudem können junge Frauen positive Erfahrungen in einer Gruppe von Frauen machen und durch die Unterstützung einer erfahrenen Hebamme sowie künstlerische und sozialpädagogische Methoden werden Themen besprechbar, die in alltäglichen Kontexten häufig unausgesprochen bleiben. Die gegenseitige Unterstützung von Gleichgeschlechtlichen wird als positive Erfahrung im Gruppensetting erlebbar.
Eine Aktive Beteiligung ist in der ersten Phase des Projekts nicht geplant. In Folge können jedoch mit den erarbeiteten Ergebnissen Präsentationen und eine Ausstellung gestaltet werden, um Kund:innen und Mitarbeiter:innen mit der Thematik betraut zu machen und Bewusstsein zu schaffen.