
Interview mit Andrea Czak, MA, Geschäftsführende Obfrau
„Gewinner des Bank Austria Sozialpreises Wien 2022“: Wie hört sich das an? Was war Ihre erste Reaktion?
Wir waren überglücklich und haben uns riesig gefreut. Wir hätten nie gedacht, dass wir es schaffen, den ersten Platz zu belegen, da wir am Anfang beim Voting so weit hinten lagen. Diese Erfahrung hat uns gezeigt, dass wir nie aufgeben dürfen und immer an unser Projekt glauben sollen, denn dann können wir sehr viel schaffen. Auch den ersten Platz des Bank Austria Sozialpreises in Wien zu belegen!
Wie haben Sie selbst die letzten Wochen und Tage des Votings erlebt?
Es war spannend bis zuletzt. Wir haben sehr viel gemacht, um unsere Community zu aktivieren, damit sie für unser Projekt votet. Wir haben Social-Media-Kampagnen geschalten und Newsletter ausgeschickt. Sehr viele Frauen und Mütter haben uns durch ihre Stimme unterstützt. Das ist wunderbar und ein klarer Auftrag an uns, dass die Frauen möchten, dass wir mit unserem Projekt weiter machen.
Beschreiben Sie bitte noch einmal kurz, was Ihr Projekt ausmacht?
Immer mehr alleinerziehende Mütter sehen sich mit gerichtlichen Pflegschafts- und Unterhaltsverfahren konfrontiert. Viele Organisationen, wie Frauenberatungsstellen, Gewaltschutzzentren und Frauenhäuser berichten von einem starken Anstieg an Beratungsbedarf zu den Thematiken, aber auch von ihrer eigenen fachlichen Überforderung, weil das Thema außerhalb ihrer Expertise liegt. Um diese Lücke zu schließen, wurde der Verein Feministische Alleinerzieherinnen - FEM.A gegründet. Der Verein FEM.A ist in Österreich einzigartig mit seinem Beratungs- und Service-Angebot rund um die Themen Unterhalt, Obsorge und Kontaktrecht. Es reicht von kostenlosen Webinaren mit Rechtsanwältinnen und Psychologinnen, Entlastungsgesprächen am FEM.A Telefon, das man drei Stunden täglich kostenlos anrufen kann, bis zu Informationen auf der Website, ein regelmäßiger Newsletter, sowie Informationen auf diversen Social-Media-Kanälen, Vernetzung, Erfahrungsaustausch und Lobbying.
Das Ziel des Projektes ist es, Alleinerzieher*innen rasch und unbürokratisch zu unterstützen. Wir bieten ihnen psychosoziale Entlastung mit dem besonderen Fokus auf die Zusatzbelastung durch Pflegschafts- und Unterhaltsverfahren. Unser Ziel ist die Stärkung und das Empowerment der Mütter. Außerdem fördern wir die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch der alleinerziehenden Frauen untereinander.
Wie werden Sie das Preisgeld von 6.000 Euro konkret für Ihr Projekt einsetzen?
Da unsere Projektförderung durch das Sozialministerium Ende September 2022 ausläuft, werden wir das Preisgeld konkret dafür einsetzen, um unser Projekt weiter zu finanzieren. Wir möchten alleinerziehenden Müttern und ihren Kindern unbedingt weiterhelfen. Das ist uns ein sehr wichtiges Anliegen.
Warum ist es aus Ihrer Sicht notwendig, Projekte ins Leben zu rufen, die einen Nutzen für Kinder/Jugendliche/die Gesellschaft stiften?
Die Idee des Sozialpreises der Bank Austria für ein Projekt, das alleinerziehenden Frauen hilft, finden wir sehr gut und absolut notwendig.
Alleinerzieher:innen als auch ihre Kinder gehören zu einer der Bevölkerungsgruppen in Österreich, die am stärksten von Armut und Ausgrenzung bedroht sind. Der Alltag von Alleinerzieher:innen ist durch die Vielfachbelastungen des Alltags sehr herausfordernd. Wenn dann noch ein gerichtliches Unterhalts- oder Pflegschaftsverfahren dazu kommt, ist die dadurch entstehende Zusatzbelastung kaum zu stemmen – weder zeitlich, noch finanziell oder emotional. Deshalb sind Projekte, die Alleinerzieher:innen helfen, ihren Alltag zu bewältigen, auch für ihre Kinder, die wir ja indirekt mitunterstützen, sehr wichtig.
Fotocredits: © Verein Feministische Alleinerzieherinnen - FEM.A
Das Projekt
Eingereicht von: Verein Feministische Alleinerzieherinnen - FEM.A
Projektstart: 01.10.2021
Kategorie: Frauenförderung
Social-Media: https://verein-fema.at/
Immer mehr alleinerziehende Mütter sehen sich mit gerichtlichen Pflegschafts- und Unterhaltsverfahren konfrontiert. Viele Organisationen, wie Frauenberatungsstellen, Gewaltschutzzentren, Frauenhäuser etc. berichten von einem starken Anstieg an Beratungsbedarf in diesem spezifischen Thema, aber auch von ihrer eigenen fachlichen Überforderung, weil das Thema außerhalb ihrer Expertise liegt. Um diese Lücke zu schließen, wurde der Verein Feministische Alleinerzieherinnen - FEM.A gegründet. Der Verein Feministische Alleinerzieherinnen - FEM.A ist in Österreich einzigartig mit seinem Beratungs- und Service-Angebot rund um die Themen Unterhalt, Obsorge und Kontaktrecht. Es reicht von kostenlosen Webinaren mit Rechtsanwältinnen und Psychologinnen, Entlastungsgesprächen am FEM.A Telefon, das man drei Stunden täglich kostenlos anrufen kann, bis zu Informationen auf der Website, ein regelmäßiger Newsletter, sowie Informationen auf diversen Social Media Kanälen, Vernetzung, Erfahrungsaustausch und Lobbying.
Grundsatzziel des Projektes: Unterstützung der Alleinerzieher*innen – rasch, niederschwellig, treffsicher und direkt. Außerdem: psychosoziale Entlastung der Mütter mit besonderem Fokus auf die Zusatzbelastung durch Pflegschafts- und Unterhaltsverfahren; Bündelung der Angebote für Alleinerzieher:innen und Vereinfachung des Zugangs zu Informationen und Unterstützungsangeboten; Stärkung und Empowerment; Vernetzung und Förderung des Erfahrungsaustauschs.
Alleinerzieher:innen als auch ihre Kinder gehören zu einer der Bevölkerungsgruppen in Österreich, die am stärksten von Armut und Ausgrenzung bedroht sind. Der Alltag von Alleinerzieher:innen ist durch die Vielfachbelastungen des Alltags sehr herausfordernd. Wenn dann noch ein gerichtliches Unterhalts- oder Pflegschaftsverfahren dazu kommt, ist die dadurch entstehende Zusatzbelastung kaum zu stemmen – weder zeitlich, noch finanziell oder emotional. Hier schließt FEM.A eine wichtige Lücke.
Jede*r kann sich aktiv beteiligen, dies entweder:
- durch eine Mitgliedschaft (entweder als reguläres oder förderndes Mitglied), oder
- durch ehrenamtliche Mitarbeit (z.B. durch Unterstützung der Vereinsarbeit, Aufbau und Einbringen spezifischer Expertise, etc.), oder
- durch Spenden.