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Stefanie Ele-Fiel

Interview mit Stefanie Egle-Fiel

„Gewinner des Bank Austria Sozialpreises Vorarlberg 2023“: Wie hört sich das an? Was war Ihre erste Reaktion?
Wir freuen uns unglaublich, dass wir den Sozialpreis gewonnen haben. Unseren Verein gibt es erst seit zwei Jahren, daher ist es eine enorme Wertschätzung für uns, dass das Projekt Aufblüherei – Begegnungsraum Garten, so viele Befürworter:innen beim Voting hatte. Ganz fassen können wir das noch nicht.

Wie haben Sie selbst die letzten Wochen und Tage des Votings erlebt?
Gerade die letzten Tage des Votings waren sehr spannend. Alle drei Projekte sind toll. Wir haben natürlich trotzdem ganz fest darauf gehofft, dass wir den Preis gewinnen. Fast täglich haben wir auf das Voting aufmerksam gemacht und uns bei unseren Unterstützer:innen über unsere Platzierung erkundigt. Bis zur letzten Stunde waren wir uns nicht sicher, ob es sich ausgeht. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass wir den 1. Platz gemacht haben.

Beschreiben Sie bitte noch einmal kurz, was Ihr Projekt ausmacht?
Wir verbinden in zwei Gärten in Feldkirch Natur und Soziales. Das bedeutet, dass wir Begegnungsprojekte gestalten, in welchen sich vielfältige Menschen treffen können. Alle heißt bei uns auch wirklich alle. Inklusion war uns von Anfang sehr wichtig, weshalb die Orte barrierefrei sind. Besonders Personen, die nur erschwert soziale Teilhabe erfahren können, laden wir aktiv ein. Eine weitere wichtige Zielgruppe sind für uns Kinder, weshalb wir unter anderem regelmäßige Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, eine Sommerbetreuung sowie ab Herbst eine Ganzjahresbetreuung für Kinder von 2 – 10 Jahren stattfinden wird - immer mit dem Ziel, die Natur und den Garten besser kennenzulernen.

Wie werden Sie das Preisgeld von 6.000 Euro konkret für Ihr Projekt einsetzen?
Unser Projekt lebt von Spenden. Der gesamte Aufbau der Gärten war durch die Unterstützung von verschiedenen Sponsoren möglich. Jetzt konzentrieren wir uns auf verschiedene Projekte für alle Menschen. Das bedeutet, wir verwenden das Preisgeld für die inhaltliche Weiterentwicklung unserer Angebote. Zudem können alle Menschen, die einen Kulturpass und somit ein monatliches Einkommen unter der Armutsgefährdungsgrenze haben, kostenlos an unseren Workshops wie beispielsweise barrierefreie Naturführungen, Herbstküche für Kinder oder auch Kräuterkosmetik für Jugendliche teilnehmen. Diese Kosten müssen wir natürlich auch abdecken können.

Warum ist es aus Ihrer Sicht notwendig, Projekte ins Leben zu rufen, die einen Nutzen für Kinder/Jugendliche/Frauen/die Gesellschaft/ Integration & Migration stiften?
In all diesen Bereich gibt es noch viel zu tun. Für uns ist gerade in der heutigen Zeit eine Wertschätzung für die Vielfalt der Menschen und die Vielfalt der Natur von besonderer Bedeutung. Mit unserem Projekt wollen wir Verständnis für beides aufbauen und dabei Raum für berührende Momente schaffen. Dadurch können wir nachhaltig in allen Bereichen Veränderungen bewirken. Und gleichzeitig macht uns das Ganze eine Riesen-Spaß.

Fotocredits: © Aufblüherei Begegnungsraum Garten


Das Projekt

Eingereicht von: Aufblüherei - Begegnungsraum Garten
Projektstart: 01.04.2022
Kategorie: Kinder/Jugendliche, Integration/Migration, Frauenförderung
Social-Media: https://www.aufblueherei.at/


Seit April 2022 gestaltet der Verein "Aufblüherei - Begegnungsraum Garten" zwei Gärten in Feldkirch - Altenstadt. Diese Gärten sind Begegnungsräume, in denen vielfältige und zielgruppenübergreifende Projekte stattfinden. Das Ziel der Projekte ist die Wertschätzung für die Vielfalt der Menschen und die Vielfalt der Natur zu fördern, wozu alle Angebote möglichst barrierefrei sind, damit das Inklusionsleitbild des Landes Vorarlberg umgesetzt werden kann.

Berührende Momente konnten bereits in der 3-wöchigen Sommerbetreuung für Kinder zwischen 4 und 10 Jahren, bei Veranstaltungen mit verschiedenen sozialen Organisationen, dem inklusiven Jahresprogramm für Kinder und Erwachsene, der Solidarischen Landwirtschaft in Kooperation mit der Firma INTEGRA und der GemüseAckerdemie mit der VS Altenstadt erlebt werden.

Beim Jahresprogramm haben alle Besitzer:innen eines Kulturpasses die Möglichkeit, kostenlos teilzunehmen. Menschen, die in sozialen Organisationen betreut werden oder eine persönliche Assistenz benötigen, werden aktiv eingeladen.

Ziele sind Inklusion zu leben und gleichzeitig Menschen die Natur näher zu bringen, was eine gesundheitsfördernde Wirkung auf die Gesellschaft und auf Einzelpersonen hat. Durch die Begegnung von sehr unterschiedlichen Personen sollen Vorurteile abgebaut werden, was zur Entstigmatisierung und sozialen Teilhabe beiträgt. Dabei lernen wir gemeinsam mit allen Sinnen, wo Lebensmittel herkommen und wie diese wachsen. Ein weiteres Ziel ist Vereinsamungstendenzen durch Begegnungen entgegenzuwirken.