CEE-Analyse der UniCredit Group:
Wachstum der zwei Geschwindigkeiten in CEE
• Bei einem BIP-Wachstum von 3,1 % ist der Ausblick für Zentral- und Osteuropa stärker als jener für Westeuropa (Eurozone 1,0 %)
• Allerdings vollzieht sich das Wachstum in zwei Geschwindigkeiten: Einige Länder sind auf der Überholspur, während andere hinterher hinken
• Der Unternehmenssektor wächst rascher als der Privatsektor
Die Länder Zentral- und Osteuropas (CEE) haben die Finanzkrise bisher recht gut überstanden und zeigen nun im Nachhinein, dass die verbreiteten Ängste und die Skepsis, die man vor einem Jahr beobachten konnte, übertrieben waren. Der Aufschwung ist da und die Ökonomen von UniCredit konnten ihre BIP-Wachstumsprognose 2010 für die Region von 2,8 % auf 3.1 % nach oben revidieren. Da sind einerseits die Türkei (5,6 %), Russland (3,4 %) und die Slowakei (3,5 %), die sich in einer soliden Position befinden, während andere Länder wie Kroatien (-1,5 %) oder Bulgarien (-1,0 %) den Ausstieg aus der Rezession nur mit Mühe zu finden scheinen. Anders ausgedrückt, die Erholung in der Region wird sich auch weiter in zwei Geschwindigkeiten vollziehen. Die Hauptrisiken kommen von der Eurozone, die, ausgelöst durch Befürchtungen rund um die Verschuldung der Staaten, neuerliche Spannungen auf den Finanzmärkten erlebt.
Während die divergierende Performance der Länder in den kommenden Monaten wohl anhalten wird, bestätigen mehrere Wachstumsindikatoren für Industrieproduktion und Exporte die erwartete Erholung. Vor allem Russland und Estland haben in den letzten drei Monaten Gas gegeben und damit ihr solides Potenzial bewiesen. Angesichts der nach wie vor steigenden Nachfrage aus Asien und Westeuropa stellen Exporte in der gesamten Region die Hauptwachstumsquelle dar. Davon profitieren vor allem jene, die für den globalen Handelszyklus besonders offen sind. Zugleich ist die Kluft zwischen den Vertrauensindikatoren und den realen Produktionsdaten ein wenig aufgegangen.
Unternehmen erholen sich schneller als Private
Auf Grund der Sparpakete, die in Reaktion auf die Probleme mit den Staatshaushalten implementiert werden, und auf Grund der nach wie vor hohen Arbeitslosigkeit bleibt der private Konsum gedämpft und eine Änderung dieser Situation ist auch für das kommende Quartal nicht zu erwarten. Im Gegenteil – die Dynamik bei den Kreditvergaben bleibt sehr schwach und das Lohnwachstum vollzieht sich langsamer als vor der Krise. Diese beiden Faktoren verschlechtern die ohnehin schwache Performance der privaten Haushalte weiter. Es ist daher wohl auch mit einer schleppenden Inlandsnachfrage zu rechnen, während die Exporte auch in Zukunft der Hauptmotor des Aufschwungs und der aufholenden Industrieproduktion bleiben werden.
Die guten Nachrichten für den privaten Sektor hängen mit den umfangreichen Infrastruktur-Entwicklungsprogrammen zusammen, die manche Länder derzeit durchführen. Hier einige Beispiele: Polen und die Ukraine bereiten sich auf die Fußball-Europameisterschaft EURO 2012 vor, Kasachstan arbeitet ambitioniert an der Modernisierung seiner Infrastruktur, Russland hat für die Olympischen Winterspiele in Sochi 2014 noch einiges zu tun und auch in Serbien laufen mehrere Projekte. Diese Programme bringen Spill-Over-Effekte in Form einer erhöhten Bautätigkeit und tragen dazu bei, den Überhang vom letzten Bauboom aufzufangen. Alles in allem erweist sich die CEE-Region weiterhin als bedeutender Wachstumstreiber mit großem Potenzial und auch das Vertrauen kehrt nach der Krise - langsam aber sicher - wieder zurück.
Über UniCredit Group
Die Bank Austria ist innerhalb der UniCredit Group für Zentral- und Osteuropa verantwortlich. Die UniCredit Group ist ein großes internationales Finanzinstitut mit starken Wurzeln in 22 Ländern Europas sowie Repräsentanzen in 27 weiteren Märkten, mit rund 9.800 Filialen und mehr als 165.000 Mitarbeitern per 31. Dezember 2009.
In der Region Zentral- und Osteuropa betreibt UniCredit das größte internationale Banken-netzwerk mit mehr als 4.000 Geschäftsstellen.
Derzeit ist die Gruppe in folgenden CEE Ländern vertreten: Aserbaidschan, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Estland, Kasachstan, Kirgisistan, Kroatien, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn und Ukraine.
Rückfragen:
Bank Austria
International Media Relations
Silvana Lins
Phone: +43 (0) 50505 56036
E-mail : silvana.lins@unicreditgroup.at