02.03.2010

Bank Austria setzt Beratungsschwerpunkt in den Filialen fort:
Individuelle Ausstiegshilfen bei privaten Fremdwährungskrediten, weiterhin keine Zwangskonvertierungen!

  • Risiko bei endfälligen Wohnungskrediten in Fremdwährung zuletzt deutlich erhöht
  • Euro-Schwäche, Tilgungsträgerproblematik und gesunkene Zinsvorteile als Gründe
  • Neben persönlicher Beratung bietet Bank Austria vier Pakete zum Umstieg in Euro an
  • In Kürze kommende FMA-Mindeststandards werden weit über gefordertes Maß erfüllt!

"Fremdwährungsfinanzierungen hatten ihre Vorteile, denn zwischen 2000 und 2008 waren die Zinsen in der Schweiz im Schnitt um 1,5 - 2 Prozent niedriger, bei einem 100.000 Euro-Kredit brachte dies schon einen Zinsvorteil von 1.500 – 2.000 Euro pro Jahr", erklärt Rainer Hauser, Vorstand Retail Division der Bank Austria. "Durch die Finanzkrise sind diese Annahmen aber nicht mehr gültig. Die Bedingungen für endfällige Fremdwährungskredite für private Wohnraumschaffung haben sich zuletzt deutlich verschlechtert. Der Zinsvorteil des Schweizer Franken ist gegenüber dem Euro auf 0,5 Prozent zusammengeschmolzen. Viele Tilgungsträger bieten nicht mehr die prognostizierte Performance und auch die Wechselkursschwankungen haben stark zugenommen." Bis zu 16 Prozent hat der Schweizer Franken zum Euro seit dem 4. Quartal 2007 geschwankt, bis zu 35 Prozent der Japanische Yen. "Gleichzeitig müssen wir erkennen, dass immer mehr Menschen durch die Konjunkturkrise in wirtschaftliche Bedrängnis kommen", so Hauser.

FMA-Gütesiegel: Bank Austria hat in Fremdwährungsdiskussion Vorreiterfunktion!
Aus diesen Gründen rät die Bank Austria ihren Kunden, die einen Fremdwährungskredit laufen haben, das Risiko derartiger Finanzkonstruktionen zu begrenzen. Die Bank Austria hat seit Beginn der Fremdwährungsdiskussion im Herbst 2008 eine Vorreiterrolle eingenommen. "Wir haben damals unsere Geschäftspolitik für die Vergabe von Fremdwährungskrediten neu ausgerichtet und freiwillig Schritte gesetzt, die deutlich über die Mindestanforderungen der FMA hinausgegangen sind", erklärt Wolfgang Schilk, Leiter Privatfinanzierungen der Bank Austria. "Jetzt gehen wir noch einmal voran und erfüllen bereits jetzt die in Kürze in Kraft tretenden FMA-Mindeststandards über das geforderte Maß hinaus". Im Laufe des Monats erweitert die FMA ihre Mindeststandards für die Vergabe von Fremdwährungskrediten mit Tilgungsträgern. Statt nur auf Selbstregulierung der Banken zu setzen, erhalten die FMA-Mindeststandards rechtsverbindlichen Charakter. Demnach dürften Fremdwährungskredite für private Wohnfinanzierungen nicht mehr als standardisiertes Massenprodukt vertrieben werden. Die gesetzten Maßnahmen Bank Austria wurden von der FMA sehr wohlwollend beurteilt und als der aktuellen Situation absolut angemessen bezeichnet.

Bank Austria erleichtert privaten Kreditnehmern den Umstieg in den Euro!
Die Bank Austria intensiviert deshalb ihren Beratungsschwerpunkt in den Filialen und hat nun auch als erstes Bankinstitut Österreichs vier Unterstützungspakete vorbereitet, die das Eingehen auf unterschiedliche Bedürfnislagen individuell regelt. Die Pakete richten sich in einer Basisversion an Personen, die das Risiko bei ihren Finanzierungen reduzieren wollen, in einer zweiten Stufe an von Arbeitslosigkeit betroffene Menschen, drittens, an gefährdete Kreditnehmer, die in eine wirtschaftliche Notlage geraten sind, und schließlich bei Schicksalsschlägen an "soziale Härtefälle", die von einem hochkarätigen Gremium in einem gesonderten Ombudsprozess behandelt werden.

Das Unterstützungsangebot der Bank Austria:

"Die Bank Austria kommt damit ihren Kunden bei Schuldumwandlungen in Euro sehr weitreichend entgegen: Wir verrechnen keine Konvertierungsspesen und je nach Fall verlängern wir auch die Laufzeiten ohne zusätzliche Kosten", erklärt Hauser, "Wir erhöhen weder die Margen, wenn sich die Bonität inzwischen verschlechtert hat, noch verlangen wir einen Liquiditätszuschlag wegen gestiegener Refinanzierungskosten. Und in Notlagen, wo akute Zahlungsunfähigkeit besteht, verzichten wir ein gesamtes Geschäftsjahr auf die Zinsen, wenn der Kunde vollständig in Euro konvertiert und eine realistische Chance auf Rückzahlung des Kredits besteht."
Die Bank Austria rechnet mit einer hohen Nachfrage nach dem Beratungsangebot und hat sich darauf auch personell entsprechend vorbereitet. "Wir haben ein österreichweit flächendeckendes Netzwerk und für diese Initiative zusätzlich 80 Finanzierungsspezialisten ab März in den Filialen im Einsatz.

Fremdwährungskredite in Österreich lange Zeit attraktiv
Endfällige Fremdwährungskredite für private Wohnraumschaffung waren bei den Konsumenten in Österreich lange Zeit attraktiv. So stieg deren Anteil an privaten Wohnraumfinanzierungen seit dem Jahr 2000 kontinuierlich von 16,9 Mrd. Euro auf 38,3 Mrd. Euro im Jahr 2008 an, ehe es zum jähen Aus durch die Finanzkrise gekommen ist. Laut Oesterreichischer Nationalbank (OeNB) gibt es derzeit noch rund 250.000 Kreditnehmer dieser Finanzierungsform, was einem Gesamtmarkt von insgesamt rund 35 Mrd. Euro entspricht. Im internationalen Vergleich liegt Österreich hier ganz vorne: der Fremdwährungsanteil an der Gesamtkreditvergabe (Unternehmen eingeschlossen) in Österreich beträgt rund 17%, während im Rest der Welt Werte unter 5% die Regel sind. Besonders stark sind Fremdwährungskredite bei privaten Haushalten verbreitet, bei denen ein Drittel aller ausständigen Forderungen auf eine ausländische Währung lautet. Die Bank Austria selbst hat derzeit noch 60.000 Fremdwährungskunden.

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Rückfragen: Bank Austria Pressestelle Österreich
Martin Halama, Tel. +43 (0) 50505 - 52371
E-Mail: martin.halama@unicreditgroup.at

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