Ergebnis für das Geschäftsjahr 2008:
Bank Austria trotzt der Finanzkrise: 1,1 Milliarden Euro Nettogewinn
- Operatives Ergebnis auch im 4. Quartal, am bisherigen Höhepunkt der Finanzmarktkrise, deutlich positiv und über dem Vorjahr
- Betriebsergebnis erreicht im Gesamtjahr mit 3,3 Milliarden Euro neuen Höchststand
- Österreichisches Kundengeschäft trotz schwieriger Marktbedingungen leicht über Vorjahr
- Zentral- und Osteuropa legt um 53 Prozent abermals deutlich zu
- Aber negatives Handelsergebnis belastet das gute Betriebsergebnis im Kundengeschäft
- Striktes Kostenmanagement und Synergien innerhalb der UniCredit Group sichern flache Kostenentwicklung
- Demgegenüber stehen Einmaleffekte, die den Nettogewinn drücken
- Verdoppelung der Risikokosten gegenüber dem Vorjahr auf 1 Milliarde Euro
- Abschreibungen auf Firmenwerte in Zentral- und Osteuropa in Höhe von 1 Milliarde Euro
- Trotz dieser außerordentlichen Belastungen bleibt Bank Austria mit 1,1 Milliarden Euro Nettogewinn weiterhin die ertragsstärkste Bank Österreichs
Bank Austria Vorstandsvorsitzender Erich Hampel: "Die bereits eineinhalb Jahre anhaltende Finanzmarktkrise und der globale Konjunktureinbruch gegen Jahresende machten 2008 zu einem überaus schwierigen Bankenjahr mit außergewöhnlichen Belastungen. In diesem Marktumfeld hat sich unser Fokus auf das Kundengeschäft und unser Geschäftsmodell einer breit diversifizierten Universalbank erneut bewährt.
Besonders hervorzuheben ist, dass wir im operativen Kundengeschäft mit einem Betriebsergebnis von 3,3 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert erreicht haben, zu dem sowohl das österreichische Kundengeschäft wie unsere CEE-Tochterbanken beigetragen haben. Allerdings hat die Krise mittlerweile auch die Realwirtschaft erreicht, was einerseits die Verdoppelung unserer Kreditrisikovorsorgen und aufgrund der drastisch reduzierten Prognosen andererseits die Abwertung einiger unserer CEE-Beteiligungsansätze notwendig machte.
Trotz dieser außerordentlichen Belastungen von rund 1,5 Milliarden Euro haben wir im Krisenjahr 2008 einen Nettogewinn von 1,1 Milliarden Euro erwirtschaftet. Damit bleiben wir nicht nur die ertragsstärkste Bank des Landes, sondern können auch im internationalen Vergleich bestens bestehen.
Es ist dies die Leistung unserer 67.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Österreich und unseren zentral- und osteuropäischen Tochterbanken, denen ich für ihr Engagement im Interesse unserer rund 26 Millionen Kunden besonders danken möchte, denn ohne ihren Einsatz wäre dieses Ergebnis nicht erzielbar gewesen."
Die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)1
Die stabile Entwicklung des operativen Geschäfts trotz des turbulenten Jahresverlaufs bestätigt das breit diversifizierte Geschäftsmodell einer Universalbank mit klarem Fokus auf das Kundengeschäft.
Der Zinsüberschuss stieg 2008 gegenüber dem Vorjahr um 36,3 Prozent auf 5.367 Millionen Euro (2007: 3.936 Millionen Euro) und blieb damit die wichtigste Ertragsstütze. Auch bereinigt um die Konsolidierungs- und Einmaleffekte stieg der Zinsüberschuss um 18,2 Prozent gegenüber 2007.
Der Provisionsüberschuss blieb hingegen mit 2.076 Millionen Euro um 2,2 Prozent knapp hinter dem Vorjahr (2007: 2.124 Millionen Euro), bereinigt um die Konsolidierungseffekte lag er 7,5 Prozent unter dem Vorjahreswert, was auf die geringere Nachfrage nach Wertpapieren, kapitalmarktnahen Finanzierungsinstrumenten und strukturierten Anlageprodukten zurückzuführen ist.
Das Handelsergebnis war von den Folgen der globalen Finanzmarktkrise am unmittelbarsten betroffen und mit minus 414 Millionen Euro negativ, während im Vorjahr trotz der sich entwickelnden Kreditmarktkrise im zweiten Halbjahr noch ein positives Ergebnis in der Höhe von 141 Millionen Euro erzielt worden war.
Die Betriebsaufwendungen in der Höhe von 3.935 Millionen Euro sind im Vorjahresvergleich auf den ersten Blick zwar deutlich gestiegen (2007: 3.351 Millionen Euro). Allerdings sind rund 3/4 des Kostenanstiegs auf den veränderten Konsolidierungskreis zurückzuführen (Erwerb der ATF Bank und der Ukrsotsbank). Bereinigt um die Konsolidierungseffekte der genannten Akquisitionen zeigt sich nur ein leichter Anstieg der Kosten von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr und das trotz der Investitionen in die Errichtung von zusätzlich 433 heuer neu eröffneten Filialen in Zentral- und Osteuropa. Diese sehr positive Entwicklung ist nicht auf kurzfristige Sparprogramme zurückzuführen, sondern ist nachhaltig wirksam, da kundenferne Back-Office, Produktions- und Verwaltungsaufgaben zunehmend auf Gruppenebene organisiert werden, wodurch signifikante Kostensynergien innerhalb der UniCredit Group gehoben werden können.
In Summe steigerte die Bank Austria das Betriebsergebnis um 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 3.296 Millionen Euro (2007: 3.063 Millionen Euro), bereinigt um Konsolidierungs- und Einmaleffekte1 beträgt die Differenz zum Vorjahr minus 9,7 Prozent. Abgesehen von der durch die Akquisitionen veränderten Kostenbasis (insbesondere mit einem deutlich höheren Personalaufwand) ist die Differenz zum Vorjahr auf das negative Handelsergebnis zurückzuführen, das alleine 555 Millionen Euro ausmacht.
Die Risikolage hat sich aufgrund der Eskalation der Finanzmarktkrise, durch den Zusammenbruch von Lehman Brothers Mitte September, und des Konjunktureinbruchs gegen Ende des Jahres deutlich verschärft. Der Aufwand für das Kreditrisiko hat sich infolge dieser Entwicklung auf 1.012 Millionen Euro (2007: 483 Millionen Euro) verdoppelt. In dem absoluten Anstieg von 529 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr sind jedoch erstmals auch 214 Millionen Euro an Vorsorgen für Kasachstan und die Ukraine enthalten, die im Vorjahr noch nicht einbezogen waren. Bereinigt um diese Konsolidierungseffekte erhöhte sich das Kreditrisiko um 67 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das Finanzanlageergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 27 Prozent auf 340 Millionen Euro (2007: 268 Millionen Euro). Den größten Teil steuerte die laufende Beteiligung am Geschäftserfolg der polnischen Tochterbank2 in Höhe von 237 Millionen Euro bei. Darüber hinaus konnten durch Beteiligungsverkäufe im Zuge der Konzentration auf das Kerngeschäft Buchgewinne realisiert werden.
Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte: Die Neueinschätzung der mittelfristigen Perspektiven einiger volkswirtschaftlich stark exponierter Länder in CEE hat eine Revision jener Business Cases gefordert, die zum Zeitpunkt der Übernahmen der jeweiligen Tochterbanken gültig waren. Insgesamt wurden daher in der Gewinn- und Verlustrechnung Goodwill Abschreibungen in Höhe von 1.027 Millionen Euro vorgenommen.
Die Minderung des Firmenwerts für die 2007 akquirierte Ukrsotsbank wurde mit 333 Millionen Euro angesetzt, nachdem ersichtlich wurde, dass die Ukraine eines der am stärksten von der globalen Wirtschaftskrise betroffenen Länder ist. Bei der im November 2007 erworbenen ATF Bank in Kasachstan wurde eine Firmenwertminderung von 417 Millionen vorgenommen, nachdem die mittelfristigen Wachstumsprognosen zurückgenommen werden mussten. Bei den im Geschäftsfeld Investmentbanking (CAIB) zusammengefassten Einheiten wurden die Firmenwerte der CAIB Polska mit 125,4 Millionen Euro und jener der ATON mit 140 Millionen Euro wertberichtigt. In Lettland wurde der Firmenwert der Beteiligung um 11,4 Millionen Euro herabgesetzt.
Ausgehend vom Betriebsergebnis in Höhe von 3.296 Millionen Euro abzüglich des Saldos der nicht-operativen Positionen von minus 1.791 Millionen Euro (2007: 323 Millionen Euro) errechnet sich ein Ergebnis vor Steuern von 1.505 Millionen Euro, womit dieses 45 Prozent unter dem Vorjahresergebnis liegt (2007: 2.740 Millionen Euro). Das um die Konsolidierungs- und Einmaleffekte1 bereinigte Ergebnis vor Steuern beläuft sich auf 2.154 Millionen Euro, was einem Rückgang von 14,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Der Gewinn für 2008 (Jahresüberschuss ohne Fremdanteile) beläuft sich auf 1.144 Millionen Euro, womit Bank Austria weiterhin die ertragsstärkste österreichische Bank bleibt, obwohl der Jahresüberschuss um 49,2 Prozent niedriger als 2007 ausfällt (2007: 2.254 Millionen Euro). Bereinigt um Konsolidierungs- und Einmaleffekte1 beträgt der Gewinnrückgang gegenüber dem Vorjahr 18,9 Prozent.
Aus diesem Ergebnis errechnen sich folgende Finanzkennzahlen:
- Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern beträgt 9,8 Prozent.
- Die Eigenkapitalrentabilität nach Steuern beträgt 7,8 Prozent, was zwar deutlich hinter dem Vorjahreswert (17,0 Prozent) liegt, aber immer noch höher als die langfristig erzielbare Rendite von Staatsanleihen.
- Die Cost/Income-Ratio liegt bei 54,4 Prozent (2007: 52,2 Prozent).
- Die Risk/Earnings-Ratio (Kreditrisiko in Prozent des Zinsüberschusses) ist auf 18,8 Prozent gestiegen (2007: 12,3 Prozent).
- Die Kernkapitalquote (Tier 1-Quote, bezogen auf das Kreditrisiko) beträgt 7,70 Prozent, berechnet nach Basel II3.
- Die Kernkapitalquote (Tier 1-Quote, bezogen auf alle Risiken) beträgt 6,82 Prozent, berechnet nach Basel II.
- Der Gewinn je Aktie beträgt 5,66 Euro (2007: 11,69 Euro) bezogen auf die im Jahresdurchschnitt im Umlauf befindliche Aktienzahl von 202 Millionen Stück in 2008.
Die Divisionen im Detail
Die Bank Austria weist ihr Ergebnis in fünf Divisionen aus: Retail, Private Banking & Asset Management, Corporates, Markets & Investment Banking und die CEE Banking Division. Dazu kommt das Corporate Center.
Die Retail Division stand im vergangenen Jahr vor der Herausforderung trotz des schwierigen Marktumfeldes an den Erfolg des Jahres 2007 anzuschließen. Die Division Retail hatte vor zwei Jahren den Turnaround geschafft und damit die Position als stabiler Erfolgsfaktor innerhalb der Bank Austria unterstrichen. Durch die Ausschöpfung bestehender Cross-Selling Potenziale, die Optimierung der Kundenzufriedenheit und die Absatzerfolge bei den Garantieprodukten konnte die Retail Division 2008 nicht nur beweisen, dass der erzielte Turnaround nachhaltig ist, sondern sie hat darüber hinaus ihren erfolgreichen Weg mit dem besten Ergebnis seit vielen Jahren fortgesetzt.
Insgesamt steigerte die Retail Division im abgelaufenen Geschäftsjahr das Betriebsergebnis um 16 Prozent auf 383 Millionen Euro (2007: 330 Millionen Euro). Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich um 27 Prozent auf 172 Millionen Euro nach 135 Millionen Euro im Jahr 2007. Die positive Ergebnisentwicklung spiegelt die Eigenkapitalrentabilität (ROE) vor Steuern wider, die von 13,3 Prozent auf 17,4 Prozent gestiegen ist. Gleichzeitig verbesserte sich auch die Cost/Income-Ratio von 73,9 Prozent auf 69,0 Prozent. Für diese verbesserte Kosteneffizienz war die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Administration Services, dem Back-Office-Dienstleister der Bank Austria, maßgeblich, die eine Reduktion der Sachaufwendungen um 14 Prozent ermöglichte.
Der Zinsüberschuss war mit 774 Millionen Euro um 3 Prozent höher (2007: 748 Millionen Euro). Dazu trug sowohl die Einlagen- als auch die Kreditseite bei. Termineinlagen nahmen im Jahresdurchschnitt um mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Unter den Spareinlagen waren insbesondere unsere attraktiven Kapitalsparbücher gefragt. Im Kreditgeschäft ragen die mittel-/langfristigen Kredite mit einer Volumenssteigerung von 6 Prozent heraus. Insbesondere vom Teilsegment Top-Kunden wurden Wohnbaufinanzierungen stark nachgefragt.
Die Division Private Banking & Asset Management war von den Entwicklungen auf den Kredit- und Finanzmärkten im Jahresverlauf besonders betroffen. Der Wertverlust in beinahe sämtlichen Segmenten des Weltfinanzmarktes, mit Ausnahme von Cash, Edelmetallen und erstrangigen Staatsanleihen, wirkte sich unmittelbar in der Bewertung der ausstehenden Anlage- und Fondsvermögen aus. Die Anleger zogen Mittel aus Risikopapieren ab. Selbst eine zufriedenstellende relative Performance hat mit der fortschreitenden Finanzkrise an Attraktivität verloren. Dementsprechend wurden strukturierte Produkte, vor allem Garantieprodukte, 2008 stark nachgefragt. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 14 strukturierte Anleihen (sechs für das Retail-Segment und acht für die BankPrivat) im Volumen von 365 Millionen Euro neu auf den Markt gebracht. Das entspricht einem Plus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das Betriebsergebnis des Private Banking & Asset Management belief sich 2008 auf 54 Millionen Euro (2007: 98 Millionen Euro). Das Ergebnis vor Steuern sank aufgrund der beschriebenen Entwicklung um 38 Prozent auf 62 Millionen Euro (2007: 99 Millionen Euro). Die Eigenkapitalrentabilität (ROE) vor Steuern ließ um 15 Prozentpunkte von 48,9 Prozent auf 33,9 Prozent nach. Die Cost/Income-Ratio verschlechterte sich im Jahresvergleich von 51,5 Prozent auf 65,4 Prozent.
Die Division Corporates erzielte 2008 ein Betriebsergebnis in der Höhe von 658 Millionen Euro und liegt damit knapp über dem sehr guten Vorjahresergebnis (2007: 652 Millionen Euro). Bereinigt um Konsolidierungseffekte im Leasinggeschäft4 entspricht das einer Steigerung von plus 4 Prozent. Trotz dieses guten operativen Ergebnisses im Kundengeschäft hat sich das Ergebnis vor Steuern um 14 Prozent auf 492 Millionen Euro (2007: 570 Millionen Euro) reduziert, was insbesondere auf die deutlich gestiegenen Risikokosten zurückzuführen ist. Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern (ROE) sank auf 19,9 Prozent (2007: 25,2 Prozent). Die Cost/Income-Ratio konnte hingegen weiter auf 29,2 Prozent verbessert werden (2007: 35,1 Prozent), was auf die weitere Senkung bei den Sachkosten zurückzuführen ist, während der Personalaufwand aufgrund der Regionaloffensiven in Westösterreich gestiegen ist.
Das Geschäft der Corporates Division ist 2008, so wie das ihrer Kunden, von verschiedenen Seiten unter Druck gekommen. Auf Grund ihrer führenden Marktstellung und der Breite des Angebotes konnte sich die Division flexibel auf das veränderte Umfeld einstellen und sie hat ein mehr als respektables operatives Ergebnis erzielt.
Maßgeblich dazu beigetragen hat das umfangreiche Beratungsangebot für Firmenkunden, das von diesen sehr gut angenommen wird. So wird beispielsweise seit August des Vorjahres vor dem Hintergrund der Finanzmarktkrise mit dem WorkingCapitalCheck ein neues innovatives Analysetool angeboten, mit dem versteckte innerbetriebliche Liquiditätspotenziale untersucht und gehoben werden können. Bis dato haben österreichweit rund 600 Unternehmen von diesem kostenlosen Service Gebrauch gemacht. Im Dezember hat die Corporates Division zudem die sogenannten "Konjunkturkredite" ins Leben gerufen, die Unternehmen helfen sollen, konjunkturbedingte Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Dazu gab es allein im ersten Angebotsmonat rund 100 Anfragen. Beide neuen Angebote trafen exakt den Nerv der Zeit und schafften somit einen guten Rahmen für zusätzliche Beratungsgespräche.
Die geschäftliche Entwicklung der Division Markets & Investment Banking wurde von den Auswirkungen der sich im zweiten Halbjahr 2008 deutlich verschärfenden Finanzkrise erheblich belastet. Als Folge dieser Marktverwerfungen weist die Division ein gegenüber dem Vorjahr deutlich verschlechtertes Ergebnis vor Steuern von minus 253 Millionen Euro aus, während 2007 auf Grund des sehr günstigen Marktumfeldes im ersten Halbjahr noch ein Gewinn von 237 Millionen Euro erzielt worden war.
Im vierten Quartal 2008 hatte sich die Situation an den Finanzmärkten nochmals deutlich verschlechtert. Resultierend aus der Finanzkrise erhöhte sich der Handelsverlust im vierten Quartal 2008 im Vergleich zum Vorquartal nochmals deutlich auf minus 283 Millionen Euro, so dass sich für das Gesamtjahr 2008 ein Handelsverlust in Höhe von minus 662 Millionen Euro ergibt. Das Handelsergebnis enthält Belastungen insbesondere in den Bereichen Global Credit und Relative Value Arbitrage. Obwohl auch der Provisionsüberschuss verursacht durch die Zurückhaltung der Marktteilnehmer vor dem Hintergrund der Finanzkrise mit 77 Millionen Euro deutlich niedriger als im Vorjahr ausfiel (2007: 172 Millionen Euro) lieferte dieser einen positiven Beitrag, womit sich bei den zinsunabhängigen Erträgen das Minus auf 589 Millionen Euro reduziert. Hingegen konnte durch ein sehr erfolgreiches Zinsmanagement der Zinsüberschuss mit 731 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt werden (2007: 330 Millionen Euro). In Summe erzielte die Division Markets & Investment Banking damit ein Betriebsergebnis von minus 64 Millionen Euro nach 238 Millionen Euro im Vorjahr.
Die CEE Banking Division der Bank Austria hat 2008 ihr Betriebsergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 53 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro (2007: 1,6 Milliarden Euro) gesteigert. Der ROE vor Steuern stieg auf 21,3 Prozent (2007: 18,9 Prozent). Die Cost/Income-Ratio konnte ebenfalls verbessert werden, sie sank auf 47,2 Prozent (2007: 51,4 Prozent). Auf Grund der gestiegenen Risikovorsorgen als Folge des weltweiten Konjunkturrückganges hat sich die Risk/Earnings-Ratio auf 17,5 Prozent (2007: 9,8 Prozent) erhöht.
Die Bank Austria ist die Subholding der UniCredit Group für Zentral- und Osteuropa. In dieser Funktion steuert sie das größte Netzwerk der Region mit mehr als 2.800 Niederlassungen in 19 Ländern. Zirka 56.000 Mitarbeiter betreuen rund 24 Millionen Kunden.
2008 wurde der Erwerb der Ukrsotsbank finalisiert und mit der letzten, noch ausständigen Zusammenführung von Tochterbanken in Bosnien-Herzegowina die Neuorganisation des CEE-Netzwerkes abgeschlossen. Dank einer klaren Markenstrategie ist nunmehr die Zugehörigkeit der CEE-Tochterbanken zur UniCredit Group eindeutig erkennbar. Insgesamt wurde das Filialnetz im Vorjahr um 433 neu eröffnete Niederlassungen erweitert und die Kundenbetreuung in Region wesentlich verstärkt. Den widrigen Rahmenbedingungen zum Trotz hat die CEE Banking Division 2008 wieder einen maßgeblichen Beitrag zum deutlich positiven Jahresergebnis der Bank Austria geleistet.
"Die Bank Austria zählte zu den absoluten Pionieren in CEE und wir betrachten unsere Aktivitäten in der Region als langfristiges Engagement. Obwohl 2008 ein schwieriges Jahr war, glauben wir an das Potenzial und den Erfolg der zentral- und osteuropäischen Zukunftsmärkte. Als Teil einer internationalen Bankengruppe kann die Bank Austria auf eine breite geografische Diversifikation bauen und ihren Kunden entscheidende Wettbewerbsvorteile weitergeben: eine bestens etablierte und bekannte Marke, Zugang zu internationalen Märkten und Skaleneffekte für unsere kleineren Tochterbanken", so Erich Hampel, Vorstandsvorsitzender der Bank Austria und Chairman der CEE Region in der UniCredit Group.
Die Bilanz
Die Bilanzsumme der Bank Austria belief sich zum 31. Dezember 2008 auf 222,2 Milliarden Euro und war damit um 13 Milliarden Euro bzw. 6,2 Prozent höher als zum Vorjahresultimo (31.12.2007: 209,2 Milliarden Euro).
In der Bilanz zum 31. Dezember 2008 wird der anstehende Verkauf bisher vollkonsolidierter Beteiligungen vorbereitet. Gemäß IFRS 5 werden zur Veräußerung gehaltene Vermögensgruppen (abgeschrieben auf den niedrigeren Wert zwischen Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten) zusammengefasst und in je einer aktiv- wie passivseitigen Position "held for sale" ausgewiesen. Diese Unternehmen sind im Wesentlichen die Investmentbank UniCredit CA IB AG und die card complete Service Bank AG. Da diese Einheiten nur mehr in je einer aktiv- wie passivseitigen Position ausgewiesen werden, sinken die Beträge der übrigen Bilanzpositionen teilweise beträchtlich und der Vergleich zum Vorjahr ist nur mehr sehr eingeschränkt aussagekräftig. Vor allem Handelsaktiva/-passiva sowie Forderungen/ bzw. Verbindlichkeiten an Kreditinstitute nehmen dadurch um zweistellige Milliardenbeträge ab, Kundenforderungen und Primärmittel sind im Gegensatz dazu nur in geringem Ausmaß berührt und zeigen im Ultimovergleich sogar eine starke Zunahme.
Auf der Aktivseite waren die Kundenforderungen mit 131,9 Milliarden Euro um 16,8 Mrd € oder 14,5 Prozent höher als vor einem Jahr (31.12.2007: 115,2 Milliarden Euro). Die Forderungen an Kreditinstitute sanken um 18 Milliarden Euro bzw. 47,3 Prozent auf 20 Milliarden Euro (2007: 38 Milliarden Euro). Die Handelsaktiven reduzierten sich um 14,6 Milliarden Euro oder 76,5 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro (2007: 19,1 Milliarden Euro). In Zusammenhang mit der IAS39 Reclassification wurden illiquide Handelsaktiva in Höhe von 2,4 Milliarden Euro zu den Forderungen an Kunden umklassifiziert.
Auf der Passivseite ergibt sich ein weitgehend analoges Bild: Die Kundeneinlagen sind um 2,1 Prozent auf 95,2 Milliarden Euro (2007: 93,2 Milliarden Euro) und die verbrieften Verbindlichkeiten um 23 Prozent auf 32,6 Milliarden Euro (2007: 26,5 Milliarden Euro) gestiegen. Die Primärmittel, also die Summe aus den beiden Positionen und somit die Refinanzierung aus Quellen des kommerziellen Geschäfts, ereichten 127,8 Milliarden Euro und übertrafen den Ultimowert 2007 um 8,1 Milliarden Euro oder 7 Prozent (2007: 119,7 Milliarden Euro). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sanken um 32,3 Prozent auf 35,5 Milliarden Euro (2007: 52,4 Milliarden Euro). Die Handelspassiva reduzierten sich auf 2,1 Milliarden Euro (2007: 7,4 Milliarden Euro).
In der Bilanzstruktur gewinnt das kommerzielle Kundengeschäft weiter an Gewicht: Ende 2008 machten die Kundenkredite 59,4 Prozent der Bilanzsumme aus (Ende 2007 noch 55,1 Prozent). Auch der Anteil der Primärmittel nahm auf 57,6 Prozent leicht zu (2007: 57,2 Prozent), vor allem aufgrund der verstärkten mittelfristigen Funding-Anstrengungen.
Das Eigenkapital betrug 14,2 Milliarden Euro (2007: 15,3 Milliarden Euro). Der Rückgang um 1,1 Milliarden Euro resultiert neben der Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2007 (832 Millionen Euro) überwiegend aus dem Saldo der im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen (241 Millionen Euro).
Ende 2008 lag die Kernkapitalquote – Tier 1 bezogen auf das Kreditrisiko gemäß Basel II bei 7,70 Prozent. Die Kernkapitalquote – Tier 1 bezogen auf alle Risiken war 6,82 Prozent, weit über den gesetzlichen Mindestquoten.
Der Personalstand der Bank Austria Gruppe ist zum 31. 12. 2008 in Folge der Geschäftsausweitung in Zentral- und Osteuropa auf 67.002 MitarbeiterInnen (FTE) gestiegen (31.12.2007: 54.387 MitarbeiterInnen). Davon waren 10.943 Vollzeitarbeitskräfte in Österreich und 56.059 in den CEE-Ländern beschäftigt.
1 | Bei der Interpretation der GuV sind Einmaleffekte und Konsolidierungsvorgänge zu berücksichtigen, um zu unverfälschten Aussagen über die wirtschaftliche Leistung der Bank zu kommen. Unter den Einmaleffekten werden Goodwill-Abschreibungen für einige CEE-Beteiligungen in Höhe von EUR 1.027 Mio. sowie eine Sonderausschüttung in Höhe von 415 Mio € in der Position "Dividenden und ähnliche Erträge" des Zinsüberschusses erfasst, die in Zusammenhang mit dem Verkauf der Substanzgenussrechte an der B&C-Holding steht und durch einen negativen Effekt im Finanzanlageergebnis dieser Transaktion in Höhe von EUR 162,7 Mio. zum Teil kompensiert wird (im Folgenden: "B&C-Nettoeffekt"), korrigiert. Die Betriebsaufwendungen des Vergleichsjahres 2007 enthalten die einmalige Auflösung von Pensionsrückstellungen in Höhe von 164 Mio €, die durch die ASVG-Novellierung möglich geworden war ("ASVG-Effekt"). Die Akquisition der ATF Bank in Kasachstan (vollkonsolidiert seit Dezember 2007) sowie der Ukrsotsbank (vollkonsolidiert seit Anfang 2008) haben den Konsolidierungskreis des CEE-Netzwerkes um großvolumige Banken aus Ländern erweitert. Die Informations Technologie Austria GmbH (iT Austria) ist ab Jahresanfang im Corporate Center quotenkonsolidiert (im Vorjahr noch at cost). Im Geschäftsfeld Corporates war die ehemalige BA-CA Leasing GmbH in den ersten beiden Quartalen 2007 noch vollkonsolidiert, sie wurde Mitte 2007 in die UniCredit Global Leasing – mittlerweile die Nummer 1 auf dem europäischen Leasing-Markt – eingebracht. Im Gegenzug wird seitdem eine Erfolgsbeteiligung in Höhe von 32,59% am Ergebnis dieser Gesellschaft at equity erfasst, die Ertrags/Aufwandspositionen in diesem Segment, weniger das Ergebnis sind im Vorjahrsvergleich daher verzerrt, was bei der operativen Performance der Corporates Divisions ins Gewicht fällt. Bei der Bereinigung um die GuV-Beiträge der genannten Unternehmen auf Gesamtbankebene wird auch der Refinanzierungsaufwand des Beteiligungsmanagements im Corporate Center eliminiert. |
2 | Beim Verkauf der polnischen Bank Austria Tochter Bank BPH an die UniCredit im November 2006 wurde festgelegt, dass die Bank Austria drei Jahre lang einen Anteil am laufenden Gewinn der Bank BPH erhält. |
3 | Eigenmittelbestandteile, die an nicht konsolidierten Unternehmen gehalten werden, werden nach Basel II vom Tier 1 abgezogen, unter Basel I vom Gesamtkapital. |
4 | Aufgrund der unterschiedlichen Erfassung des Leasinggeschäfts (bis Ende des 1. Halbjahres 2007 Vollkonsolidierung, seitdem At-equity-Anteil an der UniCredit Global Leasing S.p.A.) sind vor allem die Ertrags- und Aufwandspositionen im Vorjahresvergleich verzerrt, weshalb zur tatsächlichen Bewertung der Leistung im operativen Geschäft, dieser Struktureffekt herausgerechnet werden muss. |
Tabellen zur Presseaussendung (PDF; 216 KB)
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