Ergebniszahlen zum 30. September 2003: BA-CA hat Ergebnis um 57 Prozent gesteigert
- Ergebnis nach Steuern ist von 199 Millionen Euro auf 312 gestiegen.
- Starke Eigenkapitalausstattung nach Börsegang: Tier-One-Ratio von 7,7 Prozent.
- Eigenkapitalrentabilität trotz Kapitalerhöhung erhöht.
- Neues Ziel: ROE nach Steuern soll bis 2006 auf über 13 Prozent steigen.
- Weitere deutliche Kostensenkungen in Österreich geplant.
Die Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) hat in den ersten drei Quartalen des Jahres 2003 ihr Ergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich verbessert. Das Ergebnis nach Steuern und Fremdanteilen stieg um 56,5 Prozent auf 312 Millionen Euro (Stand 30. September 2002: 199 Millionen Euro). Damit liegt die BA-CA bereits nach dem dritten Quartal über dem Gesamtjahresergebnis 2002. Die Steigerungen wurden sowohl in Österreich als auch in Zentral- und Osteuropa erzielt: Das Österreich-Geschäft verbesserte sich um 14 Prozent von 295 Millionen auf 337 Millionen Euro und erzielt damit eine Eigenkapitalrentabilität (ROE) vor Steuern von 15,2 Prozent. In Zentral- und Osteuropa (CEE) stieg das Ergebnis um 11 Prozent von 111 Millionen auf 123 Millionen Euro; der ROE vor Steuern lag hier bei 19,2 Prozent.
BA-CA Vorstandsvorsitzender Karl Samstag: „Wir sind strategisch hervorragend positioniert: Wir haben als Marktführer ein solides Österreich-Geschäft, das sich Schritt für Schritt steigert. Und wir sind stark in der Wachstumsregion CEE verankert. Hier verfügen wir über ausgezeichnete Wachstumschancen. Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren unsere Position weiter auszubauen und den Gewinn deutlich zu steigern.“
Die BA-CA hat sich für das Jahr 2006 klare Ergebnisziele gesetzt. Sie hat nun auch das ROE-Ziel fixiert: Bis zum Jahr 2006 soll ein ROE nach Steuern von über 13 Prozent erzielt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wird BA-CA die Expansion in Zentral- und Osteuropa konsequent weiterverfolgen und Maßnahmen setzen, die Erlöse in Österreich signifikant zu steigern. Auf der Kostenseite sind in den beiden wichtigsten Märkten – Österreich und Polen – ebenfalls weitere Maßnahmen geplant. So sollen in Österreich zusätzliche aus der Fusion von Bank Austria und Creditanstalt erzielbare Synergien gehoben werden und der Mitarbeiterstand (gemessen an Personenjahren) von derzeit 11.600 zügig in Richtung 10.000 gesenkt werden.
Die BA-CA hat ihre Eigenkapitalbasis mit dem Erlös aus dem Börsegang gestärkt und verfügt nun über eine auch im internationalen Vergleich solide Kapitalausstattung. Die Bank weist zum 30. September 2003 bei einem Kernkapital von 5,084 Milliarden Euro eine Kernkapitalquote von 7,7 Prozent aus. Damit liegt sie deutlich vor den anderen österreichischen Großbanken. Samstag: „Wir sind gerüstet für weiteres kräftiges Wachstum in Zentral- und Osteuropa.“
Die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung
Der Zinsüberschuss sank gegenüber den ersten drei Quartalen 2002 um 8,6 Prozent auf 1.610 Millionen Euro (2002: 1.762 Millionen Euro). Dieser Rückgang ist einerseits auf das niedrige Zinsniveau und die unverändert schwache Marktlage in Österreich und andererseits auf den stark gesunkenen Kurs des polnischen Zloty zurückzuführen. Zudem hat das BA-CA Treasury sein Geschäft vermehrt über Instrumente abgewickelt, die sich im Handelsergebnis niederschlagen. Positiv stimmt der Trend in der Quartalsentwicklung: Nach 520 Millionen Euro im ersten Quartal und 539 Millionen Euro im zweiten Quartal erzielte die BA-CA im dritten Quartal einen Zinsüberschuss von 551 Millionen Euro. Die Qualität der Ergebnisstruktur hat sich somit stetig verbessert.
Besonders deutlich konnte in den ersten drei Quartalen 2003 das Kreditrisiko reduziert werden: es sank um 23 Prozent auf 356 Millionen Euro (2002: 463 Millionen Euro). Hier zeigt das straffe Risikomanagement der BA-CA Wirkung.
Der Provisionsüberschuss stieg gegenüber dem Vorjahr leicht um 2,5 Prozent auf 839 Millionen Euro (2002: 818 Millionen Euro). Sehr gut entwickelte sich das Handelsergebnis, das von 102 Millionen Euro im Vorjahr auf 217 Millionen Euro stieg. Das BA-CA Treasury konnte die Zinsentwicklung optimal ausnutzen. Auf der Kostenseite setzte sich die Entwicklung der vergangenen Jahre weiter fort. Der Verwaltungsaufwand war weiter rückläufig; er sank um 2,9 Prozent auf 1.838 Millionen Euro (2002: 1.892 Millionen Euro). Unter dem Strich ergab sich ein Betriebsergebnis von 482 Millionen Euro. Damit lag die BA-CA um 54,5 Prozent über dem Vorjahreswert von 312 Millionen Euro.
Das Finanzanlageergebnis lag mit 26 Millionen Euro um 39,2 Prozent unter dem Vorjahreswert (2002: 42 Millionen Euro). Hier sind die Erlöse aus dem Verkauf von Anteilen an der UNION Versicherung und der CA-Versicherung noch nicht enthalten. Die Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte betrugen 48 Millionen Euro und lagen damit auf Vorjahresniveau (2002: 47 Millionen Euro). Somit erzielte die BA-CA ein
Ergebnis vor Steuern von 457 Millionen Euro und lag um 50,3 Prozent über dem Vorjahr (2002: 304 Millionen Euro). Die Ertragsteuern erhöhten sich um 73,6 Prozent auf 102 Millionen Euro (2002: 59 Millionen Euro). Die Fremdanteile sanken leicht um 6,2 Prozent auf 43 Millionen Euro (2002: 46 Millionen Euro). Somit ergab sich ein Ergebnis nach Steuern und Fremdanteilen von 312 Millionen Euro; was einem Anstieg von 56,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (2002: 199 Millionen Euro).
Diese Ergebnisverbesserung wirkte sich folgendermaßen auf die Finanzkennzahlen aus:
- Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern stieg trotz des deutlich erhöhten Kernkapitals von 10,6 Prozent auf 12,5 Prozent.
- Die Eigenkapitalrentabilität nach Steuern erhöhte sich von 5,6 Prozent auf 8,5 Prozent.
- Die Cost/Income-Ratio verbesserte sich von 71 Prozent auf 68,7 Prozent.
- Der Gewinn pro Aktie erhöhte sich von 1,75 Euro auf 2,12 Euro.
- Die Risk/Earnings-Ratio (Kreditrisiko in Prozent des Zinsüberschusses) verbesserte sich deutlich von 26,3 Prozent auf 22,1 Prozent.
- Die Kernkapitalquote betrug 7,7 Prozent, nach 6,6 Prozent im Vorjahr.
- Die Gesamtkapitalquote stieg von 10,9 Prozent auf 12,9 Prozent.
Das Ergebnis der Geschäftsfelder
Die BA-CA teilt ihr Ergebnis in fünf Geschäftsfelder auf: Privatkunden Österreich, Firmenkunden Österreich, Zentral- und Osteuropa, International Markets und Corporate Center. Der Vergleich mit dem Vorjahr erfolgt hier nicht mit dem Ergebnis der ersten drei Quartale, sondern mit drei Viertel des adaptierten Gesamtjahresergebnisses 2002.
Die Märkte in Zentral- und Osteuropa (CEE) spielen in der Strategie der BA-CA eine herausragende Rolle. In dieser Wachstumsregion, die durch die EU-Erweiterung einen weiteren wirtschaftlichen Schub bekommen wird, verfügt die Bank bereits heute mit mehr als 900 Niederlassungen in 11 Ländern über das führende Netzwerk. Sie beabsichtigt, auf Basis der durch die Kapitalerhöhung über die Börse nun deutlich gestärkten Kapitalausstattung, weiter konsequent in CEE zu expandieren - durch organisches Wachstum und Akquisitionen. Erst im Oktober hat sie mit dem „Closing“ die Akquisition der Central Profit Banka abgeschlossen und sich damit einen Marktanteil von rund sieben Prozent in Bosnien-Herzegowina gesichert.
Das Geschäft in der Region lief auch in den ersten neun Monaten gut. Die Tochterbanken der BA-CA in CEE erhöhten das Ergebnis vor Steuern gegenüber 2002 um 18,3 Prozent auf 229,7 Millionen Euro (2002: 194,2 Millionen Euro). Nach Berücksichtigung von Firmenwertabschreibungen und Konsolidierungseffekten verblieb für das Geschäftsfeld CEE ein Ergebnis vor Steuern von 123 Millionen Euro, das sind 11 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich (2002: 111 Millionen Euro). Die Eigenkapitalrentabilität stieg von 18,3 Prozent auf 19,2 Prozent. Die Cost/Income-Ratio sank von 72,6 Prozent auf 70,9 Prozent.
Die weiteren Geschäftsfelder im Detail:
Das Geschäftsfeld Privatkunden Österreich erzielte in den ersten drei Quartalen 2003 ein Ergebnis vor Steuern von 85 Millionen Euro (2002: 111 Millionen Euro). Dieses Ergebnis ist im Wesentlichen durch den Rückgang des Zinsüberschusses aufgrund des niedrigen Zinsniveaus geprägt. Die Eigenkapitalrentabilität betrug 15,5 Prozent (2002: 20 Prozent). Die Cost/Income-Ratio lag bei 80,6 Prozent (2002: 80,9 Prozent).
Das Geschäftsfeld Firmenkunden Österreich steigerte das Ergebnis vor Steuern deutlich auf 188 Millionen Euro (2002: 137 Millionen Euro). Diese Ergebnisverbesserung konnte vor allem durch einen höheren Zinsüberschuss und ein deutlich niedrigeres Kreditrisiko erzielt werden. Die Eigenkapitalrentabilität lag bei 12,4 Prozent (2002: 8,3 Prozent). Die Cost/Income-Ratio betrug 54,3 Prozent (2002: 52,5 Prozent).
Das Geschäftsfeld International Markets erwirtschaftete ein Ergebnis vor Steuern von 64 Millionen Euro (2002: 48 Millionen Euro). Die Eigenkapitalrentabilität lag bei 40,8 Prozent (2002: 23,8 Prozent). Die Cost/Income-Ratio betrug 66,1 Prozent (2002: 62,5 Prozent).
Im Geschäftsfeld Corporate Center verbuchte die BA-CA ein Ergebnis vor Steuern von minus 3 Millionen Euro (2002: minus 29 Millionen Euro).
Die Darstellung in der Geschäftsfeldrechnung der HVB Group
Der Gewinn vor Steuern, den die BA-CA erzielt hat, fließt folgendermaßen in die Geschäftsfeldrechnung der HVB Group ein: Die 457 Millionen Euro werden zunächst durch Firmenwertabschreibungen und kalkulatorische Refinanzierungskosten sowie andere Konsolidierungseffekte reduziert. Es verbleiben 291 Millionen Euro. Dieser Betrag wird dann den Geschäftsfeldern der HVB Group zugeteilt: dem Geschäftsfeld Österreich und CEE 232 Millionen Euro, Corporates & Markets 52 Millionen Euro und Sonstige 7 Millionen Euro.
Die Bilanz der BA-CA
Die Bilanzsumme der BA-CA belief sich zum 30. September 2003 auf 143,8 Milliarden Euro (31.12.2002: 148,0 Milliarden Euro).
Auf der Aktivseite der Bilanz wurden die Forderungen an Kreditinstitute zurückgenommen - und zwar gegenüber dem Jahresende 2002 um 8,8 Prozent auf 27 Milliarden Euro (2002: 29,6 Milliarden Euro). Die Handelsaktiva sanken um 4,6 Prozent auf 18,1 Milliarden Euro. Die Forderungen an Kunden blieben mit 76,2 Milliarden Euro stabil (2002: 76,4 Milliarden Euro). Die Finanzanlagen sanken um 3,9 Prozent auf 17,3 Milliarden Euro (2002: 18,0 Milliarden Euro).
Auf der Passivseite ergibt sich folgendes Bild: Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen um 3 Prozent auf 42,3 Milliarden Euro (2002: 41,0 Milliarden Euro). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden gingen um 3,7 Prozent auf 54,5 Milliarden Euro zurück (2002: 56,6 Milliarden Euro). Die Spareinlagen blieben stabil, die anderen Verbindlichkeiten gingen dagegen zurück. Die verbrieften Verbindlichkeiten sanken insgesamt um 10,9 Prozent auf 17,8 Milliarden Euro (2002: 20,0 Milliarden Euro). Das Eigenkapital stieg durch den Börsegang im Sommer 2003 um 22,2 Prozent auf 5.631 Millionen Euro (2002: 4.610 Millionen Euro).
Ziele bis 2006:
Die BA-CA hat sich für das Jahr 2006 folgende Ziele gesetzt:
- Risk/Earnings-Ratio: 20 Prozent.
- Cost/Income-Ratio: 63 Prozent.
- Ergebnisbeitrag Geschäftsfeld CEE: 38 Prozent.
- Kernkapitalquote: 7 Prozent.
- NEU: Eigenkapitalrentabilität nach Steuern (ROE): über 13 Prozent.
Rückfragen: Bank Austria Creditanstalt Group Public Relations
Martin Hehemann, Tel. +43 (0)5 05 05 DW 57007; E-Mail: martin.hehemann@ba-ca.com
Gewinn- und Verlustrechnung der BA-CA zum 30. September 2003
Gewinn- und Verlustrechnung der BA-CA – Quartalsübersicht
Bilanz der BA-CA zum 30. September 2003