Angstzustände, Einsamkeit, allgemeine Verunsicherung: Das sind derzeit die täglichen Begleiter vieler Menschen. Die Sicherheitsmaßnahmen zur Eindämmung des Virus verlangen viel von uns ab. Durch die körperliche Distanzierung wandern immer mehr Menschen in die virtuelle Welt ab – was leider Betrüger:innen Türen und Tore öffnet. Hier ein paar Tipps, wie Sie sich schützen können.
Betrüger nehmen keine Rücksicht auf Alter, soziale Umstände oder Gesundheitszustand. Online-Betrüger:innen agieren nach dem Motto „You can’t fool an honest man“, also zu Deutsch: „Wer sich betrügen lässt, hat es nicht anders verdient.“ Krisenzeiten sind deshalb besonders beliebt, weil es in diesen einfacher ist Menschen hinters Licht zu führen.

Betrugsmethode: Falsche Polizist:innen
Die Betrüger:innen geben sich am Telefon als Polizisten aus und behaupten, dass ein:e Angehörige:r der:des Angerufenen an Covid 19 erkrankt sei. In der Folge verlangen sie Bargeld von den Betroffenen, erklärt Polizeisprecherin Barbara Gass: „Die Täter gaben am Telefon einen Übergabeort vor. Dieser war bei den zwei aktenkundigen Fällen immer auf der Straße. Dort war auch der Kontakt mit den Opfern, bei dem dann auch das Geld übergeben wird.“
Wichtig: Beenden Sie sofort das Telefonat und informieren Sie Ihre Kontakte über die Betrugsmasche. Die Polizei rät, verdächtige Telefonate zu beenden und keine Details zu familiären oder finanziellen Verhältnissen preiszugeben. Zudem sollten Betroffene mit ihren Angehörigen sprechen und ihr Umfeld über die Betrugsmasche des „falschen Polizist:innen“ informieren.

Gesellschaft, Nähe, Gefühl von Zugehörigkeit
Betrugsmethode: Love Scam, Charity Scam, Neffentrick, falsche Erbschaft
Wie die Verbrecher:innen vorgehen: Online Dating-Plattformen und soziale Medien sind ideale Tools für Betrüger. Sie gaukeln Interesse vor, geben sich als Verwandte aus und bitten um Geld. Aber auch per Mail ist man nicht geschützt davor. Sehr häufig verschicken Scammer falsche „Charity Mails“, in denen sie um Spenden bitten. Achten Sie immer auf den Absender. Fragen Sie genau nach und melden Sie solche Ereignisse im Zweifelsfall. Zahlen Sie kein Geld an fremde Personen und Organisationen, die Sie nicht genau kennen.

Weiterhin möglichst effizient im Beruf sein
Betrugsmethode: Phishing, Malware, Ransomware, CEO-Fraud, Invoice Fraud
Wie die Verbrecher:innen vorgehen: Besonders CEO-Frauds und Invoice-Frauds sind in den vergangenen Jahren beliebt geworden. Die Betrüger:innen schicken dabei unter dem Namen des:der Firmenchef:in eine zu zahlende Rechnung an Mitarbeiter:innen des Unternehmens. Oft passiert es, dass diese überwiesen werden, da das Mail scheinbar direkt vom CEO gekommen ist. Vorsicht! Selbst wenn die Mail vermeintlich von Ihrem Chef kommt: Fragen Sie direkt bei ihm nach und achten Sie auf die Mailadresse des Absenders. Besonders häufig machen Scammer in solchen Nachrichten Zeitdruck, damit Mitarbeiter:innen nicht auf die Idee kommen persönliche Rücksprache zu halten. Vorsicht ist übrigens auch bei Rechnungen geboten, die von vermeintlichen Partnern oder Lieferanten eintreffen. Auch fremde Zahlungsportale sind zu meiden.
Grundsätzlich gilt: Kein seriöses Portal verlangt von Ihnen Kennwörter oder Nutzungsdaten per Mail. Im Zweifelsfall achten Sie auf die Domain im Browser – ist diese korrekt? Fragen Sie sicherheitshalber in Ihrer IT-Abteilung nach.

Veränderung, finanzielle Alternativen
Betrugsmethode: Betrügerische Investment-Angebote
Wie die Verbrecher:innen vorgehen: "Wollen Sie Bitcoin kaufen?" Angebote über telefonische Kontaktaufnahme, Mail oder Anzeigen in sozialen Medien werben mit vermeintlich sicheren und attraktiven Investments in Kryptowährungen. Meistens werden tatsächlich auch Kryptowährungen gekauft – allerdings landen diese dann nicht bei Ihnen als Kund:in, sondern direkt bei den Betrüger:innen. Lassen Sie bei neuartigen Investment-Vorschlägen Vorsicht walten und erkundigen Sie sich zuerst bei ausgewiesenen Profis.